"Bares für Rares": Trotz himmlischen Beistands: Verkäuferin geht mit leeren Händen heim
Mehr als 100 Engel möchte die Verkäuferin bei "Bares für Rares" anbieten. Da passt es, dass sie ein Medium ist. Doch die Verbindung in den Himmel scheint zu stocken.
Begleitet von einer Hundertschaft von Engeln nähert sich Monika Werneke dem Pulheimer Walzwerk. Die 76 Jahre alte Fotografin aus Wiesbaden sucht bei "Bares für Rares" für ihre Sammlung einen Käufer mit Herzblut. "Mein Gott im Himmel", kommentiert Moderator Horst Lichter die himmlische Schar, die im Expertenraum aufgebaut ist.
Im Gespräch entlockt der Moderator der Verkäuferin ein ungewöhnliches Hobby: Sie hält sich für ein Medium. Seit zehn Jahren bilde sie sich fort, so Werneke.
Bevor sie das weiter vertiefen kann, ergreift Bianca Berding das Wort und singt ein Loblied auf die "schiere Menge an kleinen, süßen Engelchen". Jeder für sich sei individuell, schwärmt die Expertin. Geschaffen worden seien die Wesen von der Künstlerin und Unternehmerin Grete Wendt, die 1923 für ihre Firma Wendt&Kühn den ersten Elfpunkte-Engel entworfen habe.
"Bares für Rares": Die Expertise bestätigt den Wunschpreis
Jedes Engelchen spiele ein anderes Instrument, konstatiert Berding. Insgesamt zählt sie 94 intakte Engel, dazu kommen neun kaputte. Es handele sich um echte erzgebirgische Handwerkskunst, die Figuren stammen allesamt aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.Interview Waldi Bares für Rares 18:10
1500 Euro hätte Monika Werneke gerne für ihre Sammlung. Die Expertin schätzt den Wert des Konvoluts auf 1200 bis 1500 Euro. Lichter überreicht der Verkäuferin die Händlerkarte und rät ihr, ihre Fähigkeiten als Medium einzusetzen.
Die bestätigt: "Ich hab's nach oben geschickt." Bevor sie den Händlerraum betritt, betont sie noch einmal: "Ich bitte einfach die Engel, die über mir sind, dass sie mich unterstützen."
Im Händlerraum läuft es dann allerdings nicht ganz so wie gewünscht. Zwar begrüßt Walter "Waldi" Lehnertz die Verkäuferin passend mit "Hallo, Engelchen!" Viel mehr Erfreuliches bekommt das Medium nicht zu hören. Der Draht nach oben scheint gekappt.
Julian Schmitz-Avila startet mit seinem Gebot von 500 Euro ganz viel versprechend, doch der Preis steigt nur noch um 100 Euro auf 600. Mehr sind die Händler nicht bereit zu zahlen. "Dann muss ich es einpacken und nehm' es wieder mit nach Hause", sagt Werneke.
"Waldi" ruft ihr noch letzte Worte hinterher: "Engelchen, mach es gut!"
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