Demonstration: Klimastreik bringt in Hamburg Tausende auf die Straße
Die Bewegung Fridays for Future fordert bei einer Demonstration in Hamburg konsequenten Klimaschutz. Das Thema gehöre in das Zentrum des Wahlkampfes. Bei der Teilnehmerzahl fällt etwas auf.
Zu einem bundesweiten Klimastreik von Fridays for Future haben sich am Mittag Tausende Menschen am Hamburger Rathausmarkt versammelt. Die Veranstalter sprachen von 7.500 Teilnehmern. Die Polizei nannte auf Nachfrage bis zu 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Menschen aller Altersklassen demonstrierten unter dem Motto "Recht auf Zukunft" für konsequenten Klimaschutz und forderten, das Thema ins Zentrum des Bundestagswahlkampfes zu rücken.
Die Hamburger Sprecherin von Fridays for Future, Annika Rittmann, betonte: "Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Parteien über ihre Klimapläne reden müssen."
Bundestagswahl steht im Mittelpunkt
Nach der Kundgebung am Rathausmarkt setzte sich der Demonstrationszug bei Temperaturen um den Gefrierpunkt durch die Innenstadt in Bewegung. Es ging über die Mönckebergstraße, den Glockengießerwall und den Jungfernstieg zurück zum Rathausmarkt. Bundesweit fanden laut Fridays for Future im Laufe des Tages mehr als 50 Klimastreiks statt.
Bewegung nicht mehr so groß wie früher
Auch die Bundestagsabgeordnete Emilia Fester (Grüne) war bei der Kundgebung vor Ort. Sie sagte: "Natürlich ist es alles nicht mehr so groß wie 2019. Aber nur, weil so viele Themen gleichzeitig wichtig sind, heißt es nicht, dass wir uns den dringenden Themen wie der Klimakrise nicht mehr widmen können."
In der Vergangenheit waren die Teilnehmerzahlen der Klima-Demos in Hamburg tatsächlich größer. Im September 2023 kamen laut Polizei 15.000 Teilnehmer, 2019 sogar 70.000.
Die Protestierenden hielten Plakate wie "Eco, not ego" oder "CDU+AfD? So nicht!" in den Händen. Die 18 Jahre alte Schülerin Isabelle fragte sich auf ihrem Plakat, ob es sich überhaupt lohnt, für eine Zukunft zu lernen. "So wie es momentan auf der Welt abgeht, so darf es nicht weitergehen", sagte sie. Sie fürchte auch in Deutschland eine politische Entwicklung wie in den USA.
Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen nach Ereignissen in München
Die Demonstration stand auch vor dem Hintergrund der Ereignisse in München am Vortag. Dort war ein Mann in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gefahren und hatte 30 Menschen verletzt, manche von ihnen schwer. Polizei und Veranstalter berichteten deshalb von einer noch engeren Zusammenarbeit im Vorfeld der Demonstration. Die Ereignisse vom Vortag seien in die Vorbereitung der Sicherheitsmaßnahmen eingeflossen, teilte ein Sprecher der Polizei Hamburg mit.
Fridays for Future fordert den Hamburger Senat auf, für eine klimaneutrale Stadt ab 2035 zu sorgen. Bisher sei das erklärte Ziel des Senats, 2050 klimaneutral zu werden.
Bundespolitisch verlangt die Bewegung unter anderem den massiven Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und des Fernverkehrs.