Hamas bereitet Freilassung weiterer israelischer Geiseln vor
Im Gazastreifen hat die radikalislamische Hamas mit den Vorbereitungen für die Freilassung weiterer israelischer Geiseln begonnen. Dutzende bewaffnete und vermummte Kämpfer versammelten sich am Samstagmorgen in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Wie bei vorherigen Freilassungen wurde eine Bühne errichtet und ein großes Plakat mit dem Logo der Al-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, sowie mehreren Propaganda-Botschaften auf Arabisch, Englisch und Hebräisch aufgehängt.
Die Hamas hatte für Samstag die Freilassung von drei weiteren israelischen Geiseln angekündigt. Wie die israelische Regierung bestätigte, sollen der israelisch-russische Staatsbürger Sascha Trupanow, der US-Israeli Sagui Dekel-Chen und der israelisch-argentinische Staatsangehörige Jair Horn freikommen und an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben werde. Auf einem nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 in "Platz der Geiseln" umbenannten Platz im Zentrum von Tel Aviv warteten Menschen mit Israel-Flaggen auf die Rückkehr der Männer.
Die neuerliche Geiselfreilassung stand tagelang auf der Kippe: Anfang der Woche hatte die Hamas damit gedroht, die Geisel-Übergaben abzubrechen. Sie argumentierte mit angeblichen Verstößen Israels gegen die derzeit geltende Waffenruhe und setzte die Geiselfreilassungen "bis auf Weiteres" aus. Daraufhin drohte Israel damit, den Krieg im Gazastreifen wieder aufzunehmen, sofern nicht am Wochenende drei weitere lebende Geiseln freikommen.
Von den insgesamt 251 von der Hamas bei ihrem beispiellosen Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppten Menschen werden noch 73 im Gazastreifen festgehalten. 35 von ihnen sind nach israelischen Angaben bereits tot. Seit dem 19. Januar gilt eine von den USA, Ägypten und Katar vermittelte Waffenruhe, in deren erster Phase insgesamt 33 israelische Geiseln im Austausch gegen in Israel inhaftierte Palästinenser übergeben werden sollen.