Kriminalität: 60 Millionen Euro als Entschädigung für Gewaltopfer
Egal, ob brutaler Angriff, sexueller Missbrauch oder psychische Gewalt: Opfer von Gewalttaten können eine Entschädigung bekommen. Vergangenes Jahr flossen in Bayern viele Millionen Euro.
Gewaltopfer haben im vergangenen Jahr in Bayern rund 60 Millionen Euro Entschädigung bekommen. "Für Opfer von Gewalttaten sind die Folgen unterschiedlich und oft vielschichtig", erläuterte der Präsident des Zentrums Bayern Familie und Soziales, Norbert Kollmer. Wer einen wesentlichen und anhaltenden Gesundheitsschaden erlitten habe, könne daher einen finanziellen Ausgleich erhalten.
2024 gingen bayernweit 1.522 Anträge auf Entschädigung ein, für 3.090 Menschen wurden 60 Millionen Euro gezahlt. Sie stammen aus Landes- und Bundesmitteln und deckten auch Krankenbehandlungs-, Teilhabe- und Pflegeleistungen ab.
Bis zu 24.000 Euro im Jahr
Die Spanne bei der reinen Entschädigungszahlung ist breit, sagte ein Sprecher der Behörde, die für die sogenannte soziale Entschädigung nach dem Sozialgesetzbuch zuständig ist. Wer durch eine Gewalttat im täglichen Leben beeinträchtigt ist und einen Grad der Schädigung von mindestens 30 hat, bekommt zwischen 400 und 2.000 Euro im Monat - so lange, wie die Folgen andauern, also manchmal ein Leben lang.
Seit 2024 können nicht nur Opfer physischer, sondern auch schwerwiegender psychischer Gewalt berücksichtigt werden. Darauf lasse sich der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr sowohl bei der Zahl der Entschädigten (2023: 2.775 Betroffene) als auch bei der Gesamtsumme (2023: 23 Millionen Euro) aber nur zu einem sehr geringen Teil zurückführen, erläuterte der Behördensprecher. Stattdessen habe es neben einer Zunahme von physischen Gewalttaten eine starke Erhöhung der jeweils vorgesehenen Entschädigungszahlungen gegeben.
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