Die deutschen Handballer dominieren Slowenien und starten als Gruppensieger in die K.-o.-Phase. Dort wartet Frankreich. Nun aber gibt Spekulationen um die Entstehung dieses Duells. Deutschlands Handballer haben die Vorrunde bei den Olympischen Spielen als Gruppensieger beendet und Hoffnungen auf eine Medaille geweckt. Das Team von Bundestrainer Alfred Gíslason kam im letzten Gruppenspiel zu einem souveränen 36:29 (23:14)-Sieg gegen Slowenien und schloss die Vorrunde mit 8:2 Punkten ab. Im Viertelfinale trifft die DHB-Auswahl am Mittwoch in Lille auf Europameister Frankreich. Der Olympia-Gastgeber sicherte sich durch ein 24:20 gegen Ungarn den vierten Platz in der Gruppe B. Dem Gastgeber wollte Slowenien unbedingt aus dem Weg gehen – schon bei einem Remis gegen Deutschland wäre eben diese Ansetzung aber sehr wahrscheinlich gewesen. War der deutsche Sieg also nicht von ungefähr? Dazu gibt es nun Spekulationen. Denn der slowenische Handballtrainer Uroš Zorman schickte im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland seine vermeintlich zweite Wahl aufs Feld – die besonders mit vielen Ballverlusten zu kämpfen hatte. Zur Halbzeit stand es 14:23 aus slowenischer Sicht. Nach der Partie sagte Zorman: "Am Ende wird es wahrscheinlich viel Kritik geben, aber wir haben gemeinsam so entschieden." "In solchen Situationen muss man halt ein wenig kalkulieren" Seinen Starspielern wollte er vor dem Viertelfinale nach eigener Aussage eine Pause gönnen. "Vor uns liegt das Viertelfinale, von dem wir alle vor den Olympischen Spielen geträumt haben. Der stille Wunsch war, Frankreich und Dänemark aus dem Weg zu gehen", gestand Zorman. Bereits vor der Partie gegen Deutschland hatte Sloweniens Jure Dolenec über die Rechenspiele gesprochen. In Rio 2016 hätte sein Team den Fehler gemacht, im letzten Gruppenspiel zu gut zu spielen – und "dann haben wir gegen Dänemark gespielt". Slowenien verlor das Viertelfinale mit 30:37 und schied aus. Mit Blick auf das Duell gegen Deutschland sagte er daher: "In solchen Situationen muss man halt ein wenig kalkulieren." Mit Wiederanpfiff gab Trainer Zormann zwar seinen besten Spielern Einsatzzeit, am Ende war die Niederlage aber nicht zu verhindern. Der Verdacht, Slowenien könnte angesichts Dolenecs Aussagen und Zormanns Startaufstellung mit Absicht verloren haben, ist groß. Für Slowenien geht es nun in der nächsten Runde gegen Ägypten – das als amtierender Afrikameister aber nicht zu unterschätzen gilt.
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