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Декабрь
2024

ARD: WDR-Chef Tom Buhrow spricht über seine Zukunft

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Der größte ARD-Sender bekommt eine neue Chefin. Tom Buhrow übergibt den WDR in stürmischen Zeiten. Er selbst wirkt mit sich im Reinen. In einer Zeit, in der dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk viel Kritik entgegenschlägt, vollzieht der größte ARD-Sender einen Wechsel an seiner Spitze. Der Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Tom Buhrow, hört zum Jahreswechsel auf. Der Journalist und Senderchef war über Jahrzehnte eines der bekanntesten Gesichter der ARD . Auf der Straße wird der 66-Jährige immer wieder angesprochen, die Leute kennen Buhrow. Buhrow selbst betrachtet den Zustand des WDR als solide und zukunftsfest, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagt. Auf die Frage, was er bereut, antwortet er kurz und knapp: "Eigentlich nichts." 1,3 Milliarden Euro nur für den WDR Tatsächlich gilt der WDR immer noch als Zugpferd innerhalb der ARD – er stützt kleinere Anstalten. Die finanzielle Situation der ARD-Häuser ist sehr unterschiedlich. Der WDR hat im Vergleich die höchsten Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag – weil Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsreichste Bundesland ist. Im Jahr 2023 kamen für den Sender 1,3 Milliarden Euro zusammen. Der WDR steht zudem für bekannte Fernsehformate. Talkshows wie "Maischberger" und "hart aber fair". In Münster ermittelt das aktuell wohl bekannteste "Tatort"-Team Thiel (Axel Prahl) und Börne (Jan Josef Liefers). Und das inoffizielle Maskottchen der ARD – die Maus aus der "Sendung mit der Maus" – zählt auch zum WDR-Portfolio. Die Neue Auf Buhrow folgt Katrin Vernau. Die 51-Jährige ist kein Gewächs des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, wie es bei vielen anderen Karrieren in den Häusern üblich ist. Buhrow holte die Managerin vor Jahren zum WDR als Verwaltungsdirektorin. Sie brachte Erfahrungen als Kanzlerin von Unis und von der Unternehmensberatung mit. Die 51-Jährige setzte sich bei der WDR-Intendantenwahl gegen den langjährigen WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn durch. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit ARD, ZDF und Deutschlandradio schlägt in diesen Zeiten rauer Wind entgegen. Die Rufe aus der Politik nach mehr Sparen und effizienterem Arbeiten wurden lauter. Und auch im WDR selbst rumort es gerade – es laufen Tarifverhandlungen. Die Bundesländer, die für Medienpolitik zuständig sind, haben eine Reform angeschoben. Einige kleinere Sender sollen zusammengestrichen werden. Es soll auch weniger Radiosender geben. Ins Programm dürfen sich die Länder nicht einmischen – es gilt in Deutschland Rundfunk- und Pressefreiheit. Die Länder können aber den Auftrag bestimmen, was der Rundfunk leisten soll – quasi die Infrastruktur und den Rahmen festlegen. Sparen, sparen, sparen Es gibt eine weitere Unwägbarkeit – das Geld. Die Länder sind sich uneins bei der Höhe des Rundfunkbeitrags, den Haushalte und Firmen zahlen, und haben ihn vorerst eingefroren. Eigentlich müsste er nach dem verfassungsrechtlich verbrieften Verfahren zum 1. Januar 2025 um 58 Cent auf monatlich 18,94 Euro steigen. Doch einige Länder, Sachsen-Anhalt und Bayern vor allem, stellten sich quer und sagten Nein. Die Sender zogen in der Zwischenzeit vor das Bundesverfassungsgericht . Eine Entscheidung steht noch aus. Buhrow sagte, die Lage betrübe ihn. "Ich stelle fest, dass wir in einer Situation sind, in der es sehr leicht ist und auch ein bisschen billig, gegen uns zu polemisieren." Er bedaure die Situation. Überraschend komme sie für ihn aber nicht. Schon vor Jahren hatte der WDR-Mann mit einer Grundsatzrede in Hamburg die Debatte angefacht und viele Fragen zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den Raum geworfen, die an die Länder gerichtet waren. Um Carolin Kebekus gekämpft Buhrow musste in seiner Intendantenzeit seit Sommer 2013 einschneidende Entscheidungen treffen. Er baute zum Beispiel 500 Stellen ab. Viele fragen sich, wie es in den kommenden Jahren weitergehen wird. Auch stellt sich die Frage, welche Programm-Gesichter künftig den WDR repräsentieren werden. Gerade in der TV-Branche ist vieles in Bewegung. Bei RTL wurde Stefan Raab aus der Bildschirm-Rente zurückgeholt. Angesprochen auf dessen Comeback – einen Boxkampf, den Millionen verfolgten – sagt Buhrow: "Ich muss neidlos anerkennen, dass es der Konkurrenz gelingt, Events zu schaffen, bei denen die Menschen sagen: Das wollen wir sehen." Wäre der Kölner Raab nicht auch jemand für den WDR gewesen? Wenn er sich anschaue, was Raab "nun macht, sehe ich nicht, dass das zu unserem Programmprofil passt", sagt Buhrow. Für sich nimmt er in Anspruch, um Carolin Kebekus gekämpft zu haben. Er habe zu ihr gesagt: "Sie werden einen Riesenerfolg haben. Sie werden ein richtig großer Star und ich möchte, dass sie es bei uns werden." Kebekus ist heute eines der bekanntesten Gesichter der ARD. Was hat Buhrow nun vor? Künftig hätte Buhrow Zeit, auch mehr Fernsehen zu schauen. Er selbst hat aber andere Pläne. "Ich verreise erst mal. Ein bisschen Abstand haben." Er ergänzt: "Ich arbeite bis zum letzten Tag, werde dann erst einmal alles aus meinem Büro in Kartons packen und viel, viel später ausräumen. Denn ich brauche ein paar Monate Abstand, bevor ich mir Gedanken über zukünftige Projekte mache." In Siegburg werde er sich um das Elternhaus kümmern, das er übernommen habe. Auch Sport will Buhrow, der vor seiner Intendantenzeit "Tagesthemen"-Moderator war, wieder mehr machen. Vielleicht kaufe er sich ein E-Bike. "Ich habe noch ein altes Mountainbike, das ist 40 Jahre alt. Aber das müsste ich die Berge jetzt hochschieben", sagt er. "Und eigentlich will ich hochfahren." Die mühsame Überwindung von Hindernissen – das ist jetzt die Aufgabe anderer.



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