Innenraum des Renault Twingo E-Tech (2025): E-Auto für unter 20.000 Euro
Renault bringt den Kleinstwagen Twingo als E-Auto zurück. Nach der Außenhülle wurde nun auch der Innenraum gezeigt. Was wir über das E-Auto für unter 20.000 Euro wissen. Renault schwimmt auf der Nostalgie-Welle. Nach dem Renault 5, der mit E-Antrieb und vielen Anleihen an das Urmodell vorfährt, kommt in diesem Jahr auch eine Neuauflage des R4 – und 2026 der Kleinstwagen Twingo. Gezeigt wurde er bereits; zwar noch als Prototyp, aber in Bezug auf das Äußere mittlerweile zu 95 Prozent serienreif. Der Zwerg ist 3,75 Meter lang und 1,73 Meter hoch. Dank des Radstandes von 2,50 Metern bietet er Platz für vier Erwachsene. Das Design lehnt sich stark an die erste Generation des kultigen Kleinwagens aus den Neunzigerjahren an. Kurze, stark abfallende Front, Lufteinlässe auf der kleinen Motorhaube, Scheinwerfer mit Bogen und Griffmulden für die Türöffner. Wichtigster Unterschied zum Original: Der E-Twingo wird ausschließlich als Fünftürer kommen. Jetzt ist auch das Cockpit bekannt Auf der Auto Show in Brüssel 2025 zeigen die Franzosen nun auch das Innenleben des Kleinen: Fahrer und Beifahrer sitzen luftig, in Reihe zwei schränken die kurzen Polster des Prototypen den Komfort etwas ein. Für das Serienmodell soll die Sitzbank jedoch noch einmal modifiziert werden. Dass sie sich dann zu einer ebenen Schlaffläche klappen lässt wie im ersten Twingo, scheint eher zweifelhaft. Im Prototyp zumindest ist das nicht möglich; auch der Kofferraum ist nicht sicht- oder nutzbar. Nicht auf die Straße dürfte es der nachhaltige Korkboden schaffen, und auch bei einigen Design-Gags wie den Sitzverstell-Rädchen im Skateboard-Rollen-Look kann man Zweifel haben. Unterm Strich entspricht das Interieur der Studie zu 80 bis 85 Prozent dem des kommenden Serienmodells, heißt es. Chancen auf eine Serienumsetzung haben auch Details wie die magnetischen Handy-Halter für die Rückbank-Passagiere in den vorderen Kopfstützen oder die elastischen Bänder zur Befestigung von Trinkflaschen oder Dokumenten. Die Grundarchitektur des Cockpits und die Elektronik übernimmt der Twingo von seinen großen Brüdern R4 und R5, was den Gestaltungsspielraum der Designer natürlich etwas einschränkt. So fallen auch die Reminiszenzen zum Ur-Modell eher bescheiden aus. Einige gibt es aber doch: Zum Beispiel den halbkugelförmigen Knopf für die Warnblinkanlage, der jedoch nicht mehr oben auf dem Armaturenbrett sitzt, sondern an der Stirnseite. Auch der Mittel-Tacho des Vorgängers ist verschwunden, stattdessen gibt es ein konventionelles Digital-Display hinter dem Lenkrad. Infotainment und Co. werden über einen Touchscreen zwischen Fahrer und Beifahrer bedient, der wohl auch im kommenden Basismodell Serie sein dürfte. Technik der großen Brüder Neben dem geringen Kaufpreis verspricht Renault beim neuen Twingo einen extrem niedrigen Normverbrauch von 10 kWh auf 100 Kilometer. Zur Technik unter dem Retro-Blech will Renault noch nicht viel verraten. Klar ist: Der Twingo basiert auf einer gekürzten Variante der E-Auto-Plattform, die auch die Kleinwagenmodelle R5 und R4 trägt. Angaben zu Batterie, Antrieb und Reichweite gibt es noch nicht, viel weniger als 300 Kilometer dürften es aber selbst im Basismodell nicht werden. Gleichzeitig wird der kleinste Renault aber auch kein Langstreckenauto – allein aus Kostengründen. Zudem werden die Franzosen Zellen auf Basis der günstigen LFP-Chemie nutzen, die weniger Energiedichte ermöglicht als NMC-Zellen. Der Zielpreis für die Einstiegsvariante liegt bei 20.000 Euro. Der Prototyp steht aber stellvertretend für die höchsten Ausstattungslinien. Interessenten mit kleinem Budget müssen daher mit deutlichen Abstrichen rechnen. Der neue Twingo will zwar günstig sein, aber kein reines Billigmodell. Auch die Lifestyle-Kundschaft soll auf ihre Kosten kommen. Renault plant Elektro-Offensive Schon Ende 2024 startete Renault mit dem R5 ein Elektroauto für 25.000 Euro. Er wird in Nordfrankreich produziert und ist aufs Fahrzeugsegment bezogen der Nachfolger des elektrischen Zoe. Der R5 setzt beim Design auf einen Retro-Look und zitiert den Kleinwagen aus den 1970er- und 1980er-Jahren. In diesem Jahr kommt der R4 auf den Markt, der im SUV-Format vorfährt. Die drei Modelle werden von der Renault-Tochter Ampere entwickelt und vermarktet, laufen aber unter dem Namen Renault. Die Marke will bis 2031 insgesamt sieben E-Modelle im Angebot haben. 2025 sind 300.000 verkaufte E-Autos das Ziel, bis 2031 soll die Zahl auf eine Million steigen. Das wäre die Hälfte der insgesamt produzierten Pkw. Die neu gegrüdete Tochter Ampere beschäftigt mehr als 11.000 Mitarbeiter, davon ein Drittel Ingenieure. Produziert wird in drei bestehenden Fabriken in Nordfrankreich – in Douai, Maubeuge und Ruitz. Die Produktionskapazität von anfänglich 400.000 Fahrzeugen soll bis 2031 auf eine Million wachsen. Batterien liefern sollen der chinesisch-japanische Hersteller AESC Envision und das französische Start-up Verkor, die Gigafabriken in der Nähe der Ampere-Werke betreiben.