Der Feuerzeugwurf auf Bochum-Torwart Patrick Drewes hat weitreichende Folgen für Union Berlin. Mario Basler reagierte nun mit Unverständnis – auch auf das Verhalten des Keepers. Der ehemalige Nationalspieler Mario Basler hat sich mit deutlichen Worten gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts im Skandalspiel zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum positioniert. In der Sendung "Doppelpass" auf Sport1 übte er scharfe Kritik und bezeichnete das Verhalten von Bochums Torhüter Patrick Drewes als übertrieben. "Je mehr ich die Bilder sehe, desto mehr bekomme ich Schüttelfrost. Das ist eine absolute Frechheit, was der Torhüter macht", sagte Basler und spielte auf eine vermeintliche Schauspieleinlage Drewes' an, nachdem dieser von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden war. Dennoch verurteilte Basler den Wurf des Gegenstands deutlich. Man dürfe das nicht verharmlosen. Das DFB-Sportgericht hatte am Donnerstag entschieden, die Partie mit 2:0 für Bochum zu werten. Das Spiel, das ursprünglich 1:1 geendet war, wurde Mitte Dezember durch den Feuerzeugwurf auf Drewes für rund 25 Minuten unterbrochen. Der Torhüter konnte im Anschluss nicht weiterspielen. Diese beiden Umstände ahndete das DFB-Sportgericht nun. Union Berlin hat bereits angekündigt, gegen das Urteil vor dem DFB-Bundesgericht vorzugehen. Auch Basler wünscht sich, dass die Entscheidung noch rückgängig gemacht wird: "Ich hoffe, dass das Urteil zurückgenommen wird. Das wird weitreichende Folgen haben. Ich würde es nicht verstehen, wenn es bestehen bleibt." "Da ist Ruhe zu bewahren als Schiedsrichter" Die Urteilsverkündung hatte auch innerhalb des DFB für Diskussionen gesorgt. Richter Stephan Oberholz kritisierte, dass Schiedsrichter Martin Petersen das Spiel nicht abgebrochen habe. Aus Sicht des Gerichts sei die Partie nicht regulär beendet worden. Dem widersprach jedoch DFB-Schiedsrichterchef Knut Kircher. Er verteidigte Petersen und erklärte: "Der Leitgedanke, der uns trägt, ist: Kann das Spiel noch ordentlich fortgesetzt werden, dass für Leib und Leben der Beteiligten keine Gefahr besteht? Da ist Ruhe zu bewahren als Schiedsrichter." Petersen habe das "ausgezeichnet gemacht." Kircher stellte zudem klar, dass ein Schiedsrichter nicht für mögliche Absprachen zwischen den Mannschaften – etwa einen Nichtangriffspakt – verantwortlich sei. Union und Bochum hatten in den letzten Minuten den Ball nur noch in den eigenen Reihen zirkulieren lassen.