Kurz vor Weihnachten raste ein Attentäter über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg. Jetzt wurde das jüngste Opfer beerdigt. Die Mutter des neunjährigen André G. hat am Samstag die Urne mit den sterblichen Überresten ihres Kindes zur Beerdigung getragen. Wie die Polizei mitteilte, waren 300 Trauergäste bei der Trauerfeier in Wolfenbüttel zugegen, um Abschied von dem beim Anschlag von Magdeburg getöteten Jungen aus Niedersachsen zu nehmen. Beamte hatten die Straße vor der Kirche abgesperrt, Notfallseelsorger und ehrenamtliche Helfer der Feuerwehr waren vor Ort im Einsatz. Nach der Trauerfeier in der Kirche wurde die Urne auf einem Friedhof beigesetzt. Bei dem Anschlag am 20. Dezember war der Täter Taleb al-Abdulmohsen mit einem Auto in die Besuchermenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren. Sechs Menschen starben, darunter der neunjährige Junge. Mehrere hundert Menschen wurden verletzt. "Er war so voller Abenteuer" In der Kirche erinnerte eine Trauerrednerin an André. "Er hat so viel Fröhlichkeit ausgestrahlt. Da, wo er war, da hatte er seinen Platz. Alle liebten ihn", zitierte die "Bild"-Zeitung aus der Rede. Am 20. Dezember sei er mit seiner Mutter und einem Bruder zum Weihnachtsmarkt nach Magdeburg gefahren. "Schulferien, Freude", sagte die Trauerrednerin. "Er war so voller Abenteuer." Pfarrer Matthias Eggers richtete sich laut RTL an die Trauernden: "Wir alle wissen, die Welt ist nicht dafür gemacht, dass Eltern ihre Kinder zu Grabe tragen." Schließlich habe die Mutter die Urne mit der Asche ihres Sohne aus der Kirche getragen, begleitet von dem Satz: "Von der Liebe nimmt man keinen Abschied." Wenige Tage nach dem Anschlag hatte die Mutter in einem Facebook-Beitrag geschrieben: "Es ist so leise zu Hause. Dein Lachen fehlt so sehr. Wir vermissen dich unendlich."