Tech-Milliardär und Trump-Vertrauter: Elon Musk hat enormen Einfluss. Damit sorgt er selbst in der deutschen Politik für hitzige Diskussionen. Vier Wochen vor der Bundestagswahl hat sich Tech-Milliardär Elon Musk erneut auf großer Bühne in den deutschen Wahlkampf eingeschaltet und für die AfD geworben. Beim offiziellen Wahlkampfauftakt der Partei in Halle (Saale) wurde der Trump-Berater und Tesla-Chef zu Beginn der Rede von Parteichefin Alice Weidel live aus den USA zugeschaltet. Die AfD sei die beste Hoffnung für Deutschland, sagte er. Stolz darauf zu sein, deutsch zu sein, sei ok. "Kämpft für eine großartige Zukunft für Deutschland", sagte er unter dem Jubel der nach Parteiangaben etwa 4.500 AfD-Anhänger in der Messe in Halle. Ferner lobte er die Partei und ihr Programm zur Bundestagswahl. Es seien darin Forderungen, die jedem bei gesundendem Menschenverstand einleuchtend seien (auf Englisch nutzte er die Formulierung "common sense"). Weidel bedankte sich mit besten Wünschen für die US-Regierung unter Donald Trump und dessen Spruch in abgewandelter Form: "Make Germany great again". Gegendemonstrationen in mehreren Städten Musk hatte mit der Aussage, nur die AfD könne Deutschland retten, und einem späteren Live-Gespräch mit Parteichefin und Kanzlerkandidatin Weidel viel Unruhe in den deutschen Wahlkampf gebracht. Kritiker werfen ihm vor, mithilfe seiner enormen Reichweite auf seiner Plattform X den Ausgang der Bundestagswahl beeinflussen zu wollen. Unterdessen hatten in mehreren deutschen Städten Organisationen zu Protestaktionen gegen Rechtsextremismus und die in Teilen erwiesen rechtsextreme AfD aufgerufen. In Halle an der Saale zählte die Polizei 9.100 Gegendemonstranten. Es blieb nach ersten Angaben der Behörde weitgehend friedlich, zu großangelegten Blockadeaktionen wie rund um den AfD-Parteitag in Riesa vor zwei Wochen sei es nicht gekommen. An der Großdemonstration in Köln gegen Rechts haben deutlich mehr Menschen teilgenommen als erwartet. Die Kölner Polizei bezifferte die Teilnehmerzahl am Samstagnachmittag auf "deutlich mehr als 20.000 Menschen". Die Veranstalter hatten zunächst 5.000 Teilnehmende angemeldet, sprachen am Samstag dann aber von "über 70.000 Menschen", die "in Köln gemeinsam für die Demokratie auf die Straße" gegangen seien. Trotz der großen Menschenmenge laufe bislang alles störungsfrei, sagte eine Polizeisprecherin. In Berlin sollte es am frühen Abend ein "Lichtermeer" am Brandenburger Tor geben. Die Veranstalter Campact, Fridays for Future sowie Eltern gegen Rechts hatten hier laut Polizei 10.000 Teilnehmende angemeldet.