FC Bayern: Uli Hoeneß kritisiert Thomas Tuchel für Transferwünsche
Das Verhalten von Thomas Tuchel während seiner Zeit beim FC Bayern heißt Ehrenpräsident Uli Hoeneß auch im Nachhinein nicht gut. Seinen Vorgänger hätte er aber gerne länger in München gesehen. Uli Hoeneß hat Ex-Bayern-Trainer Thomas für öffentlich kommunizierte Wünschen nach Neuzugängen während seiner Zeit in München kritisiert. "Wenn ich daran denke, wie viele teure Spieler da immer wieder gefordert wurden. Jedes Mal, wenn wir einen verletzten Spieler hatten, wurde nach neuen Spielern gerufen", sagte der 73-Jährige im exklusiven Gespräch mit t-online über den heutigen Nationaltrainer Englands, der den FC Bayern zwischen Frühjahr 2023 und Sommer 2024 trainiert hatte. Hoeneß zufolge habe es mit Tuchel eine permanente Diskussion um Spieler gegeben. "Das habe ich bei Vincent noch nie gehört", lobte er im Vergleich zum 51-Jährigen dessen Nachfolger Vincent Kompany . Das komplette Exklusivinterview mit Hoeneß: "Er muss zum FC Bayern" Der Frust des Bayern-Patrons über Tuchel bezog sich seinerzeit aber offenbar nur auf dessen Arbeitsweise. "Privat war unser Verhältnis bis zum Schluss total in Ordnung", versicherte Hoeneß. Mit Tuchel, aber auch mit Oliver Kahn , dessen Engagement als CEO des Klubs im Sommer 2023 durchaus unrühmlich endete, habe er "überhaupt kein persönliches Problem." Tuchel werde irgendwann "wieder in die Allianz Arena zurückkommen und dann wird man sich freundlich begrüßen", so Hoeneß. "Speziell Oliver hat als Spieler ungeheure Verdienste für den Klub und die werden auch keinen Millimeter kleiner geredet. Die Tür beim FC Bayern steht ihm immer offen." Nagelsmann-Entlassung? "War ja keine Katastrophensituation" Die Entlassung von Julian Nagelsmann bezeichnete der langjährige Bayern-Manager derweil als Fehler – vor allem hinsichtlich der fehlenden Abstimmung mit dem Aufsichtsrat. Dieser sei "mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt" worden, erklärte Hoeneß. "Und das hat zu einem Zeitpunkt zur Unruhe geführt, als wir noch alle drei Titel hätten gewinnen können. Es war ja keine Katastrophensituation." Nagelsmann war im März 2023 von seinen Aufgaben entbunden worden, nachdem die Bayern einen deutlichen Vorsprung in der Bundesligatabelle innerhalb weniger Wochen verspielt hatten. Im DFB-Pokal und der Champions League waren die Münchner zu diesem Zeitpunkt aber noch dabei, flogen dann jedoch kurz darauf unter Tuchel aus beiden Wettbewerben. Die Meisterschaft sicherte sich der Klub dann erst am letzten Spieltag, weil Tabellenführer Dortmund zu Hause gegen Mainz patzte. Ein durchaus schwacher Trost in einer Saison zum Vergessen für die Bayern. "Wer weiß, was passiert wäre, wenn Julian die Chance gekriegt hätte. Ich hätte mir gewünscht, dass man diese Dinge mit etwas mehr Geduld behandelt hätte", so Hoeneß. Ob es irgendwann mal zu einer Rückkehr Nagelsmanns zum FC Bayern kommen könnte? Eine Frage, die Hoeneß nicht vollends zu beantworten vermochte. "Er hat seinen Vertrag beim DFB erst mal bis 2028 verlängert", sagte er über den aktuellen Bundestrainer. "Dass er irgendwann wieder in einem Verein arbeiten wird, ist auch klar. Ob das der FC Bayern sein wird, weiß ich nicht."