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Trump kritisiert Bürokratie – aber schießt völlig übers Ziel hinaus

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Es ist natürlich irrwitzig, mit der Kettensäge oder Elon Musk dem Wildwuchs der Verwaltung zu begegnen. Aber der Befund stimmt. Eine edle Aufgabe für die nächste Bundesregierung. Das Werkzeug dafür steht in Bonn bereit. Kleine Jungs sind fasziniert von Baggern und Planierraupen. Irgendwas davon bleibt vielleicht auch im gesetzteren Alter hängen. Meine absolute Lieblingsmaschine ist jedenfalls der "Harvester". Wenn Ihnen das nichts sagt, dann müssen Sie diesem Ungetüm unbedingt mal in einem Videokanal bei der Arbeit zuschauen. Wie der Name schon sagt, erntet dieses Monstrum. Es erntet Bäume wie Spargel. Riesige Bäume. In Sekundenschnelle. Sägt sie unten ab, dreht den Stamm um wie einen Zahnstocher, rasiert die Äste ab, als seien es Bartstoppeln. Und stapelt die kahlen Stängel für den Abtransport. Spektakulär. Der Harvester ist der ganz große Bruder der Kettensäge. Und die ist durch den amtierenden argentinischen Präsidenten Javier Milei zum Dingsymbol gegen den Wildwuchs der Bürokratie geworden. Die fleischgewordene Kettensäge des amerikanischen Präsidenten heißt Elon Musk . Seine Leute wüten schon in der US-Administration, ohne jede Rücksicht auf Datenschutz und Geheimhaltungsvorschriften. Die Operation hört auf den Namen "Doge" und erinnert damit an die mafiaartigen, gnadenlosen Statthalter der Medici im ausgehenden Mittelalter und zu Beginn unserer Neuzeit. Wahrscheinlich kein Versehen. Damit das klar ist: So geht das nicht. Man kann keinen multimilliardenschweren Unternehmer mit Eigeninteressen auf staatliche Einrichtungen loslassen, und das noch mit der License to kill. Aber Donald Trump hat hier in seinem Furor einen Punkt. Er macht das Richtige. Nur völlig falsch. Die öffentliche Verwaltung ist notwendig, gut und richtig. Aber sie hat die strukturelle Tendenz zur permanenten Selbstaufblähung. Sie heckt sich selbst. Sie hört, wie der Wels, nie auf zu wachsen. Auf eine neue Abteilung in dem einen Ministerium folgt eine Gegenabteilung im Gegenministerium. Diese Bläh-Bürokratie sitzt dann auf einem riesigen Gelege von Eiern, die sie unablässig legt. Diese Eier werden dann ausgebrütet, und es schlüpfen Vorschriften. Vorschriften, die den Bürgerinnen und Bürgern das Leben schwer machen. Und Unternehmern ganze Stäbe von Vorschriftsabarbeitern aufhalsen. Zähe Stunden des Lebens Ich zum Beispiel arbeite bei einem börsennotierten Konzern. Viele, viele zähe Stunden meines Berufslebens bin ich daher damit beschäftigt, irgendwelche interaktiven Programme mit infantilen Sprechmännchen durchzuarbeiten, um nachzuweisen, dass ich Compliance kann und Datenschutz. E-Learning-Fabriken verdienen sich vermutlich dumm und dusselig mit diesen Programmen, die ihren Benutzer wie einen Idioten behandeln. Aber muss sein, sagt mein Chef. Ist gesetzliche Vorschrift. Bürokratie, das ist die Kunst, das Mögliche unmöglich zu machen. Hat angeblich ein Javier Pascual Salcedo mal gesagt, der ein spanischer Aphoristiker gewesen sein soll, dessen Namen ich aufrichtigerweise auch noch nie gehört hatte bislang. Jedenfalls ist das ein schöner Satz, der diesem Javier Pascual Salcedo zugeschrieben wird. Die Bürokratie wiederum wird von Bürokraten aufgebaut. Und dieser homo buerocraticus etatistis als Ministerialbeamter ist darauf konditioniert, Probleme zu sehen oder zu schaffen, wo keine sind oder sein müssten. Man kann ihm dafür gar nicht böse sein. Er muss das von Berufs wegen so machen. Das fatamorganische Problemesehen sichert seine Daseinsberechtigung. Und so bläht und bläht sich der Apparat . Nur ein paar wenige Zahlen dazu. Pars pro toto. Im Bonner Kanzleramt, diesem geduckten Bungalow mit der schönen Henry-Moore-Plastik vor dem Eingang, saßen einmal rund 450 Mitarbeiter. In dem Berliner Nachfolgegebäude, ein Koloss von Bauwerk an der Spree, arbeiten inzwischen 630 Menschen. 30 davon in Bonn, Tendenz permanent steigend. Die noch amtierende Bundesregierung hat es auf die Rekordzahl von 45 Beauftragten und Koordinatoren gebracht. Beauftragte sind Menschen ohne jede operative Handhabe, aber mit Zuständigkeit für eine wichtige Sache. Ein herrlicher Job. Man kann zwar nichts wirklich bewegen, aber auch nichts falsch machen, weil man sich ja für eine gute, wichtige Sache regierungsamtlich starkmacht. Sie reden viel und bewirken nichts. Jeder dieser Beauftragten hat einen Stab von etwa einem Dutzend Leuten. Es soll dem Vernehmen nach Beauftragte gegeben haben, die gar nicht wussten, wie sie all die Leute jeden Tag sinnvoll beschäftigen sollen. Mal Inventur machen? An diesen beiden kleinen Beispielen sei festgemacht: Es würde nicht schaden, auch hierzulande einmal Inventur zu machen. Am besten packt das die nächste Regierung an. Es muss ja kein Multimilliardär mit Eigeninteressen sein, sondern vielleicht ein Unternehmen wie Roland Berger, das mal reinschaut in die Effizienz der Regierungsmaschinerie in Deutschland. Um vorzuschlagen, was weg kann. Berger und solche Agenturen können das. Die machen das Tag für Tag in großen Konzernen. Die sehen sofort die Ecken, in denen sich nur Staubmäuse sammeln. Oder aber man nimmt eine unabhängige und erfahrene staatliche Institution, die es schon gibt. Die nur leider keine Zähne im Mund hat. Im lauschigen Bonn, nur ein wenig die Straße runter vom vorgenannten Kanzlerbungalow, sitzt der Bundesrechnungshof. Jedes Jahr erstellt dieser Bundesrechnungshof einen Bericht, aus dem so ritualisiert wie folgenlos die skurrilsten und kostspieligsten Firlefanzereien des Ministerial-Molochs zitiert werden. Neues aus Schilda für einen Tag. Alle mal herzhaft gelacht oder den Kopf geschüttelt, und dann war's das wieder. Content-Generator für gehobene Unterhaltung Sinnvoll wäre es, den Bundesrechnungshof nicht länger als Content-Generator für gehobene Unterhaltung zu begreifen. Sondern ihm die Kompetenz zu geben, den Wildwuchs zu beschneiden, den er jedes Jahr beklagt. Was selbstverständlich ein rosaroter Traum bleibt, weil die Ministerialbürokratie sich dagegen schon zu wehren wüsste. Und die Politik es auch als sehr praktisch empfindet, bei Regierungswechseln die parteipolitisch nicht mehr passenden Beamten in eine der vielen Besenkammern zu stecken, die jedes Ministerium im Dutzend bereithält. Und so erwischt man sich plötzlich doch dabei, von einer Kettensäge oder einem Harvester zu träumen. Wohl wissend, dass das natürlich nicht geht. Ü-ber-haupt nicht geht.



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