Anschlag in München: Mutmaßlicher Täter "wollte alle ins Paradies schicken"
Allah habe ihm die Tat befohlen, soll der mutmaßliche Attentäter im Verhör gesagt haben. Bei seiner Festnahme hielt er ein seltsames Gerät in der Hand. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Attentäter von München übernommen: Farhad N. saß am Steuer des Autos, das am Donnerstag in München von hinten in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gerast ist. 39 Menschen wurden verletzt. Zwei schweben noch in Lebensgefahr, darunter ein zweijähriges Kind. Laut "Welt" liegt es offenbar im Koma. Allah soll die Tat befohlen haben Jetzt berichten "Welt" und "Bild" über Details aus dem ersten Verhör des 24 Jahre alten Afghanen. Bei der Festnahme habe N. zunächst "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") geschrien, dann habe er gebetet. Im Polizeipräsidium habe sich N. zunächst "klar strukturiert" über sein Leben, sein soziales Umfeld und seine wirtschaftlichen Verhältnisse geäußert, schrieb die "Bild". Nach einer kurzen Pause, um die er gebeten habe, habe er erklärt, Allah habe ihm die Tat befohlen und er wolle "alle ins Paradies schicken". Der Angeklagte wurde im Verhör immer lauter und wirrer Dann wurden die Aussagen laut "Bild" und "Welt" immer wirrer. Der Angeklagte sei außerdem laut geworden. Die Polizei brach das Verhör nach mehreren Stunden ab. IQ laut Gericht "unterdurchschnittlich": Hatte Farhad N. Geldsorgen ? Die "Welt" berichtete zudem über ein verstörendes Detail: Bei seiner Festnahme habe N. ein seltsames, mechanisches Gerät in der Hand gehalten. Es stellte sich als Klickzähler heraus: Immer wenn man auf einen Knopf drückt, springt das Zählwerk eine Zahl weiter. Was der mutmaßliche Attentäter damit wollte, ist den Ermittlern laut "Welt" noch nicht ganz klar. Wollte er vielleicht damit die Menschen zählen, die er angefahren hatte? Hat wirklich niemand gemerkt, wie sich N. radikalisierte? Zentrale Fragen der Ermittler sind außerdem: Wieso hat sich N. als Attentatsziel genau diese Demonstration ausgesucht? Wie hat er sich vor der Tat radikalisiert? Gibt es Menschen, die bemerkt haben, wie der bei seinen Nachbarn beliebte N. sich veränderte? In seinem Wohnumfeld war er offenbar beliebt. Der Afghane habe seinen Nachbarn ständig Hilfe angeboten, berichtet eine Rentnerin laut "Welt". Er habe ein paar Mal erzählt, er gehe jetzt zum Beten. "Er muss dabei wahnsinnig geworden sein", zitierte die "Welt" die Rentnerin. Darauf, dass er einem islamistischen Netzwerk angehörte, haben die Ermittler bisher keine Hinweise. Aber Bekannten zufolge war er in letzter Zeit immer religiöser geworden. Im Internet folgte er auch teils radikalen Accounts.