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Amokfahrt in Mannheim: Täter Alexander S. schrieb "Sieg Heil from Germany"

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Die Amok-Fahrt von Mannheim liegt erst wenige Tage zurück. Die Ermittler gehen nicht von einem extremistischen Motiv von Alexander S. aus. Jetzt werden weitere Details aus seiner Vergangenheit bekannt. Am Montag raste ein Autofahrer durch die Innenstadt von Mannheim und fuhr gezielt Fußgänger an. Zwei Menschen starben. Elf Personen wurden verletzt, mehrere von ihnen schwer. Unter Verdacht steht der 40 Jahre alte Landschaftsgärtner Alexander S. Die Ermittler gehen auch mehrere Tage nach der Todesfahrt nicht davon aus, dass seiner Tat ein extremistisches oder politisches Motiv zugrunde lag – obwohl sich die Hinweise auf Verstrickungen von S. in die rechtsextreme Szene verdichten. Am Donnerstag berichtete nun die "Welt" von einem Strafbefehl, den S. 2018 erhalten hatte. Das Amtsgericht Weinheim hatte ihn demnach 2018 zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 30 Tagessätzen verurteilt. Der Grund: S. hatte bei Facebook unter einem Foto von Adolf Hitler "Sieg Heil from Germany" als Kommentar geschrieben. Keine Distanzierung zur NSDAP Die "Welt" zitierte aus der Begründung des Gerichts: S. habe "keine Distanzierung von den Zielen" der NSDAP erkennen lassen. Bereits zuvor hatten Staatsanwaltschaft Mannheim und das baden-württembergische Landeskriminalamt mitgeteilt, dass S. 2018 wegen des "Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" zu einer Geldstrafe verurteilt worden sei. Den konkreten Wortlaut des Facebook-Kommentars hatten die Behörden bisher jedoch nicht mitgeteilt. "Bolzenschusserlaubnis für Vieh": Alexander S. hatte Kontakte zu Neonazis Die antifaschistische Rechercheplattform "Exif" hat unterdessen Fotos von S. veröffentlicht, die ihn ebenfalls 2018 auf einer unter anderem von der NPD organisierten Demonstration in Berlin zeigen. Im selben Jahr soll S. außerdem auf der Mitgliederliste einer Neonazi-Splittergruppe aufgetaucht sein. Kontakte ins rechtsextreme Milieu Einer der Leiter der Gruppe mit dem Namen "Ring Bund" habe S. mit der Nummer 000415 in einer Datei geführt, berichtete "Exif". Dazu notierte der Neonazi-Kader diverse Fähigkeiten von S.: "gelernter Landschaftsgärtner, Boxer, Bolzenschusserlaubnis für Schlachtvieh, Englisch". S. soll Zugriff auf die Kommunikationsstruktur der Gruppierung gehabt haben. LKA und Staatsanwaltschaft gaben nach Bekanntwerden der "Exif"-Recherche am Mittwoch bekannt, "mögliche Kontakte" von S. ins rechtsextreme Milieu seien den Ermittlungsbehörden bekannt und stünden "ebenfalls im Fokus der Ermittlungen". Abfragen bei verschiedenen Nachrichtendiensten hätten allerdings zu keinen extremismusrelevanten Rückmeldungen geführt. "Auch bei den bisher gesichteten Asservaten konnten bislang keinerlei Anhaltspunkte für eine extremistische Gesinnung des Tatverdächtigen gefunden werden", teilten die Behörden mit. Dafür gebe es deutliche Hinweise auf eine psychische Erkrankung des 40-Jährigen. Dazu liegen den Ermittlern zufolge umfangreiche ärztliche Unterlagen und eine Vielzahl sich gegenseitig bestätigender Zeugenaussagen vor. S. habe sich in der Vergangenheit regelmäßig in ärztlicher beziehungsweise psychiatrischer Behandlung befunden, zuletzt im vergangenen Jahr auch stationär.



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