Das gellende Pfeifkonzert nach dem Schlusspfiff war nur der Anfang. Nach der Heimniederlage gegen den FC Augsburg machen sich Fans von Borussia Dortmund in den sozialen Medien mit harschen Worten Luft. Auch am Tag nach dem spielerischen Offenbarungseid der Mannschaft sind der Zorn und die Enttäuschung der allermeisten Anhänger des BVB noch nicht verraucht. Post um Post füllen sich die Kommentarspalten: Viele, die es mit Schwarzgelb halten, haben ultimativ die Nase voll von Darbietungen wie gegen Augsburg (0:1). Auffallend ist vor allem, dass die Fans nicht nur einen oder zwei Sündenböcke für den Niedergang des BVB ausgemacht haben. Die Probleme sitzen tiefer, finden User wie "schwarzundgelb", in allen Bereichen des Vereins. Selbst langjährige BVB-Fans und echte "Dortmunder Jungs" wie RTL-Reporter-Legende Heiko Wasser können sich nur schwer an eine noch frustrierendere Zeit als Fans von Borussia Dortmund erinnern. Für viele, die wie Heiko Wasser seit Wochen und Monaten die teilweise unbegreiflich schlechten Leistungen des BVB verfolgen, ist die Führungsetage des Vereins hauptverantwortlich für die Abwärtsspirale: Klub-Boss Hans-Joachim "Aki" Watzke, seinen Berater Matthias Sammer , Sport-Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl würde ein Großteil der Kommentatoren im Internet am liebsten nur noch von hinten sehen. Vor allem in den Kommentarspalten auf dem Instagram-Account des BVB lassen viele enttäuschte Anhänger ihrer Frustration freien Lauf. "Wir sind alle dem Untergang geweiht! WIE kann man einen Brandt 90 Minuten über den Platz stolpern lassen. Komplette Mannschaft Totalausfall! Inklusive Trainerstab! Das ist doch Wahnsinn. Wacht auf!", schimpft User "tobihille". Die vielen fragwürdigen Entscheidungen bei Spielertransfers und Trainerverpflichtungen kommentiert "tommy_r_0905": "Die Definition von Wahnsinn: Immer wieder dasselbe tun, aber ein anderes Ergebnis erwarten. Management Note: 6." Im Zentrum des Ärgers steht vor allem ein Akteur des BVB, und das seit Wochen: Julian Brandt . Auch Dietmar Hamann übte scharfe Kritik am 28-Jährigen (Zu recht? Lesen Sie hier ein Pro und Kontra dazu). Wieder andere nehmen Spieler ins Visier, die noch vor Wochen als Hoffnungsträger im Verein galten. Bemerkenswert dabei neben dem vernichtenden Urteil: die Fülle der Anglizismen: Wobei die Wut der Fans nicht bei Gittens Halt macht: Und zuletzt hat auch der neue Trainer Niko Kovač bei vielen im Umfeld von Borussia Dortmund bereits eine große Menge an Kredit verspielt, nicht zuletzt durch den einen oder anderen flotten Spruch, der nicht recht zu den Leistungen der Mannschaft passen wollte. Nichts kann die Verzweiflung der Anhänger von Borussia Dortmund besser dokumentieren als das: Mancher schaut schon mit Neid und Bewunderung zum FC Bayern auf, dem absoluten Erzrivalen. Und mancher wünscht sich auch nichts mehr zurück als die guten alten Zeiten: "Kans17" schreibt bei X: "Hätte der BVB die dummen Hater einfach ignoriert und wäre mit Edin Terzić in seine dritte Saison gegangen, würde man aktuell wahrscheinlich auf Platz 3 oder 4 stehen und hätte auch in der CL bessere Karten."
