Deutsche Zivilbeschäftigte der US-Streitkräfte erhielten unerwartet Post aus Washington. Die Emails stammen wohl aus der Musk-Behörde Doge. Die von Elon Musk initiierte Kündigungsandrohung für US-Bundesbedienstete hat offenbar auch deutsche Zivilbeschäftigte der amerikanischen Streitkräfte in Deutschland erreicht. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi haben mehrere Mitarbeiter entsprechende Mails erhalten, wie die "Saarbrücker Zeitung" berichtet. Demnach fordern Vorgesetzte die Angeschriebenen auf, eine Liste mit fünf Tätigkeiten aus der Vorwoche zu erstellen. Verdi-Gewerkschaftssekretärin Susanne Schäfer erklärte, wer dieser Aufforderung nicht nachkomme, müsse laut der Mail mit seiner Kündigung rechnen. Musk soll Massenentlassungen vorantreiben Die Mails stehen im Zusammenhang mit einer Ankündigung von Elon Musk Ende Februar auf der Plattform X. Er hatte angekündigt, dass alle Bundesbediensteten eine solche Nachricht erhalten würden. Tatsächlich ging eine Mail mit dem Betreff "Was haben Sie vergangene Woche geleistet?" an rund zwei Millionen US-Bundesangestellte. Absender war eine US-Behörde für Personalmanagement. Musk wurde von US-Präsident Donald Trump damit beauftragt, Staatsausgaben zu senken. Zu diesem Zweck wurde das Gremium Doge (Department of Government Efficiency) eingerichtet, das dem Weißen Haus angegliedert ist. Dort treibt Musk im Auftrag der Regierung die Umstrukturierung des Staatsapparats voran, wozu auch Massenentlassungen gehören. Verdi: Mail verstößt gegen Zusicherung Laut Verdi habe es zuvor Zusicherungen gegeben, dass deutsche Zivilbeschäftigte von solchen Mails nicht betroffen sein würden. "Uns wurde bei den laufenden Tarifverhandlungen versichert, dass eine solche Aufforderung nicht an deutsche Zivilbeschäftigte verschickt wird", so Schäfer. Dass es nun doch vereinzelt zu solchen Fällen komme, habe die Gewerkschaft überrascht. Man prüfe derzeit die rechtlichen Möglichkeiten. Unabhängig davon ruft Verdi die Zivilbeschäftigten der Stationierungsstreitkräfte in Rheinland-Pfalz für diesen Mittwoch zu einem Warnstreik auf. Grund sei das aus Gewerkschaftssicht unzureichende Arbeitgeberangebot von 1,7 Prozent mehr Gehalt. Schäfer kritisierte, dass viele Beschäftigte, darunter Feuerwehrkräfte und Arbeiter, nur knapp über dem Mindestlohn verdienten. Verdi fordert daher deutliche Lohnerhöhungen. Bundesweit arbeiten nach Gewerkschaftsangaben etwa 12.000 Deutsche für die Stationierungsstreitkräfte, davon rund 9.000 in Rheinland-Pfalz. Auf der US-Airbase Spangdahlem sind etwa 800 deutsche Angestellte beschäftigt.