Sport kompakt: "Das geht mir auf den Sack" - Gündogan erklärt seine drastischen Worte
DFB-Elf spielt remis gegen Schweiz +++ Erster Saisonsieg für Mick Schumacher +++ Kai Havertz wird zum Rekordtansfer +++ Sport-News im Überblick.
Von "A" wie American Football über "F" wie Fußball bis "Z" wie Zehnkampf: Die Welt des Sports ist vielfältig. Täglich finden irgendwo auf der Welt mal mehr, mal weniger bedeutende Wettkämpfe statt, die wegen der Dominanz weniger Sportarten kaum Beachtung finden oder auch ganz untergehen. Zu Unrecht, finden wir – und berichten an dieser Stelle auch und vor allem über hochklassigen Sport abseits des Fußballs.
Nationalspieler Gündogan erklärt: "Musste Dampf ablassen"
Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan hat seine drastischen Worte im ZDF-Interview nach dem enttäuschenden 1:1 der Deutschen in der Schweiz begründet. "Ich war vor allem über die 2. Halbzeit so verärgert, dass ich etwas Dampf ablassen musste im Interview", sagte der Ex-Dortmunder der "Bild"-Zeitung. Direkt nach Abpfiff war das natürlich dann noch mit vielen Emotionen verbunden. Wir haben es der Schweiz zum Teil als Team einfach zu leicht gemacht", fügte der Profi von Manchester City hinzu.
Der 29-Jährige hatte die deutsche Mannschaft nach 14 Minuten in Führung gebracht, doch Silvan Widmer (58.) schaffte noch den Ausgleich für die Schweiz. Eine Qualitätsfrage sehe er aber nicht, sagte Gündogan. "Im Gegenteil: Wir stehen alle bei Top-Clubs unter Vertrag. Die Kritik war auch nicht gegen einzelne Mitspieler gerichtet. Wir müssen das im Kollektiv besser lösen - da nehme ich mich auch nicht heraus. Mit zwei Punkten aus zwei Spielen ist niemand von uns glücklich."
Das hatte auch Interimskapitän Toni Kroos nach dem Spiel in Basel bestätigt: "Es war leider ähnlich wie gegen Spanien, da können wir definitiv daran arbeiten, dass wir da mehr Lösungen haben und als Mannschaft mehr Selbstvertrauen." Gündogan forderte, bei Geisterspielen "den Vorteil der leicht verständlichen Kommunikation, wenn wir schon ohne Zuschauer spielen, aber dann eben auch besser" zu nutzen.
DFB verteidigt sich für Flug von Stuttgart nach Basel
Der DFB hat Kritik an dem kurzen Flug seiner Fußballer von Stuttgart nach Basel zum zweiten Nations-League-Spiel der Nationalmannschaft gegen die Schweiz (1:1) zurückgewiesen. Eine Anreise mit dem Bus sei aus Regenerationsgründen für die Spieler nicht möglich gewesen, da zwei- bis dreistündiges Sitzen ihre Fitness und Gesundheit gefährdet hätten.
Der Zug als Transportmittel sei wegen der Corona-Hygieneregeln nicht infrage gekommen, sagte Pressesprecher Jens Grittner nach der Partie am Sonntagabend gegen die Eidgenossen. Durch das auf der Route nötige Umsteigen hätten die Spieler zu viele Kontakte außerhalb des Mannschaftskreises gehabt. Der DFB-Tross war am Samstag per Charterflug gereist, statt die rund 260 Kilometer umweltfreundlicher auf Straße oder Schiene zurückzulegen. Dafür gab es in den Sozialen Medien und vom ZDF-Reporter in der Live-Reportage des Schweiz-Spiels Kritik.
Löw-Team gibt wieder Vorsprung her: Ärgerliches 1:1 in der Schweiz
Wieder den Sieg verspielt: Trotz erneuter Führung hat sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Schweiz mit einem mageren Punkt begnügen müssen. Ilkay Gündogan (14. Minute) traf zwar für das zunächst überlegene Team von Bundestrainer Joachim Löw an einem kräftezehrenden zweiten Spieltag der Nations League in Basel. Doch Silvan Widmer (58.) glich nach der Pause für die Gastgeber zum am Ende sogar etwas glücklichen 1:1 (1:0)-Endstand aus.
Löw und seine Nationalspieler warten damit in dem neuen Wettbewerb weiter auf den ersten Sieg und stehen in den Oktober-Spielen in der Ukraine und in Köln gegen die Schweiz bereits mächtig unter Druck - wie bei der Erstauflage droht sogar der Abstieg aus der A-Gruppe. Löw rief schon zu Beginn immer wieder Anweisungen auf das Feld. "Ruhe" und "ruhig" gehörten oft dazu, genauso aber auch Lob für gelungene Aktionen seiner Spieler, die sich gut erholt vom Kraftakt gegen Spanien zeigten. Der Bundestrainer hatte etwas überraschend nur zwei Veränderungen in der Startelf vorgenommen. In der Abwehr-Dreierkette spielte Matthias Ginter für Emre Can, im Tor durfte sich Bernd Leno beweisen. Kevin Trapp rückte auf die Bank.
PAID Interview Nico Rosberg 11.48Bremsleitung geplatzt: Vettel erlebt Desaster in Monza
Sebastian Vettel hat beim letzten Monza-Heimspiel für Ferrari ein Debakel erlebt. Die Bremsleitung seines Wagens explodierte - hochgefährlich, bei einem Crash standen zum Glück nur Styropor-Aufsteller im Weg. Stallrivale Charles Leclerc krachte einige Runden nach dem frühen Vettel-Aus beim 999. Rennen der Scuderia brutal in die Reifenstapel, blieb aber unverletzt. Nach dem Ferrari-Totalschaden mit Rennunterbrechung und Sensationssieger Pierre Gasly flüchtete sich Sebastian Vettel in bitteren Sarkasmus. "Schlimmer geht immer in diesem Jahr", sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister. "Am Dienstag bin ich im Simulator, das Auto hält wenigstens."
Mick Schumacher feiert ersten Formel-2-Saisonsieg
Nach einem Raketen-Start hat sich Mick Schumacher in Monza seinen ersten Saisonsieg in der Formel 2 gesichert. Vor den Augen von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto verwies der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher beim 15. Saisonlauf am Samstag Hitech-Grand-Prix-Fahrer Luca Ghiotto auf Platz zwei. Christian Lundgaard von Art-Grand-Prix wurde im Autodromo Nazional di Monza Dritter.
Schumacher, der zur Ferrari-Nachwuchsakademie gehört und auf eine Beförderung in die Formel 1 hofft, verbesserte sich auf Rang drei der Fahrerwertung. Insgesamt war es der zweite Erfolg in der Nachwuchsklasse für ihn, 2019 hatte der 21 Jahre alte Prema-Pilot auf dem Hungaroring ein Sprintrennen gewonnen.
Leverkusen bestätigt: Havertz wechselt zu Chelsea
Nationalspieler Kai Havertz ist nun der teuerste deutsche Fußball-Profi der Geschichte. Der 21-Jährige wechselt für ein geschätztes Gesamtvolumen von bis zu 100 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea. Beide Clubs bestätigten am Freitagabend den Transfer. Demnach erhält das deutsche Top-Talent einen Fünfjahresvertrag in London.
Der Premier-League-Club hatte vor wenigen Wochen erst Havertz' Nationalmannschafts-Kollegen Timo Werner von RB Leipzig verpflichtet. "Ich bin sehr glücklich und stolz, hier zu sein. Für mich wird ein Traum wahr, in einem großen Verein wie Chelsea zu spielen", sagte Havertz. Er war am Freitag kurzfristig aus dem Quartier der Nationalmannschaft in Stuttgart abgereist.
Tour de France: Lutsenko siegt im Alleingang, Buchmann stark
Der Kasache Alexei Lutsenko hat die sechste Etappe der Tour de France gewonnen. Vier Tage vor seinem 28. Geburtstag hatte der Profi vom Team Astana am Schlussanstieg auf den Mont Aigoual im Zentralmassiv die besten Beine. Im Anstieg zum Col de la Lusette, dem schwersten Berg des Tages, setzte Lutsenko die entscheidende Attacke und schüttelte unter anderem den Belgier Greg Van Avermaet ab. Nach 191 Kilometern erreichte er das Ziel im Alleingang und feierte seinen ersten Tageserfolg bei einer Tour de France. Der Brite Adam Yates verteidigte das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Emanuel Buchmann rollte knapp drei Minuten nach dem Sieger mit allen Favoriten über den Zielstrich.Tour de France 2020 - Alle Infos - 12.50 Uhr
Tour de France: Van Aert sprintet in Privas zum Sieg
Der Belgier Wout Van Aert hat die fünfte Etappe der Tour de France gewonnen. Der 25-jährige frühere Mountainbiker setzte sich am Mittwoch nach weitgehend ereignislosen 183 Kilometern im Zielsprint knapp gegen seinen Landsmann Cees Bol durch. Es war der zweite Etappensieg in Folge für das niederländische Team Jumbo-Visma um Tourfavorit Primož Roglič, der am Vortag die erste Bergankunft der Tour für sich entschieden hatte.
Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden trägt am Donnnerstag der Brite Adam Yates. Der bisherige Leader Julian Alaphilippe kassierte in Privas nachträglich eine Zeitstrafe von 20 Sekunden, weil er 17 Kilometer vor dem Ziel noch eine Getränkeflasche angenommen hatte. Laut Reglement ist das nur bis maximal 20 Kilometer vor dem Etappenende erlaubt. Während Alaphilippe auf Platz 16 der Gesamtwertung abrutschte, liegt Yates nun drei Sekunden vor dem Slowenen Primož Roglič.
Alle Infos zur Tour de France 2020, Porträts der Favoriten, die Chancen der deutschen Fahrer sowie alle Etappen und Sieger.
Ex-Nationalspieler Volland wechselt von Leverkusen nach Monaco
Der frühere Nationalstürmer Kevin Volland verlässt nach vier Jahren den Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen und wechselt zur AS Monaco mit dem früheren FC-Bayern-Trainer Niko Kovac. Laut Bayer hat der 28-Jährige an der Cote d'Azur einen Vertrag bis 2024 unterschrieben.
Über die Ablösesumme machten die Leverkusener keine Angaben, sie dürfte aber ungefähr bei den 20 Millionen liegen, die Bayer 2016 für Volland an Hoffenheim bezahlt hat. Als Nachfolger für den zehnmaligen A-Nationalspieler, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausgelaufen wäre, ist vor allen Patrik Schick im Gespräch, der im Vorjahr von AS Rom an RB Leipzig ausgeliehen war. "Kevin hat in den vergangenen Jahren große Identifikation mit Bayer 04 gezeigt. Sein Wille und seine Einsatzbereitschaft für die Mannschaft und für den Verein waren immer beispielhaft", sagte Sportdirektor Simon Rolfes. "Als sich für Kevin jetzt aber die Möglichkeit eröffnete, zu einem attraktiven Klub ins Ausland zu gehen, haben wir seinem Wechselwunsch auf der Grundlage einer für alle Seiten zufriedenstellenden Einigung entsprochen."
Tour de France: Roglič glänzt bei erster Bergankunft
Der slowenische Mitfavorit Primož Roglič hat auf der vierten Etappe der Tour de France zum ersten Mal die Muskeln spielen lassen. Mit einem fulminanten Schlusssprint gewann der frühere Weltklasse-Skispringer am frühen Dienstagabend die Bergankunft an der Skistation Orcières-Merlette. Gesamtführender bleibt der Franzose Julian Alaphilippe, der zeitgleich als Vierter und mit allen anderen Favoriten ins Ziel kam. Emanuel Buchmann, Kapitän des deutschen Teams Bora-hansgrohe, verlor als Etappen-17. neun Sekunden auf den Etappensieger. Vorjahressieger Egan Bernal zeigte keine Schwäche. Der Kolumbianer erreichte das 1.825 Meter hoch gelegene Ziel als Siebter.
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Pernille Harder verlässt den VfL Wolfsburg
Starstürmerin Pernille Harder verlässt den deutschen Frauenfußball-Meister VfL Wolfsburg wie erwartet und wechselt mit sofortiger Wirkung zum FC Chelsea nach England. Das gab der VfL am Dienstag zwei Tage nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen Olympique Lyon bekannt. "Der Transfer erfolgt gegen Zahlung einer Ablösesumme, über deren Höhe beide Seiten Stillschweigen vereinbart haben", heißt es in der Mitteilung des Vereins.
Die 27 Jahre alte Dänin kam im Januar 2017 vom schwedischen Club Linköpings FC nach Wolfsburg und schoss dort in 75 Bundesliga-Spielen 68 Tore. Viermal nacheinander holte sie mit dem VfL das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal, 2018 wurde sie als "Europas Fußballerin des Jahres" ausgezeichnet. "Mein Dank gilt den Verantwortlichen des VfL Wolfsburg, die sich von meinem ersten Tag an hier hervorragend um mich gekümmert haben und die es mir nun ermöglichen, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu gehen", sagte Harder. Beim FC Chelsea spielt auch ihre Lebensgefährtin Magdalena Eriksson aus Schweden.
Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg beendet überraschend ihre Karriere
Deutschlands beste Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg ist überraschend vom aktiven Leistungssport zurückgetreten. Das teilte die Olympiasiegerin von 2010 am Dienstag mit. "Heute ist definitiv kein leichter Tag für mich, denn ich habe mich dazu entschieden, nach 13 Jahren meine Karriere mit sofortiger Wirkung zu beenden", schrieb die 30-Jährige in den sozialen Netzwerken. Diesen Entschluss habe sie "schweren Herzens und nach reichlicher Überlegung in den letzten Wochen gefasst. Nach meiner Verletzung im Frühjahr und den zurückliegenden zwei Monaten im Schneetraining habe ich gemerkt, dass es mir nicht mehr gelingt, mein absolutes Top-Niveau zu erreichen."
Rebensburg war seit ihrem Gold-Triumph bei den Winterspielen von Vancouver 2010 eine der besten Skirennfahrerinnen der Welt und nach dem Karriereende von Maria Höfl-Riesch 2014 das Aushängeschild bei den Damen im Deutschen Skiverband (DSV). Sie gewann insgesamt 19 Weltcups in Riesentorlauf, Super-G und Abfahrt und wurde zweimal Vizeweltmeisterin in ihrer Paradedisziplin Riesenslalom (2015, 2019).
US-Open: Deutsches Tennis-Quartett erreicht zweite Runde – Wirbel um positiv getesteten Spieler
Am Eröffnungstag der US Open haben vier deutsche Tennisprofis die zweite Runde erreicht. Beim ersten Grand-Slam-Turnier nach der Corona-Zwangspause gewannen am Montag (Ortszeit) Jan-Lennard Struff, Alexander Zverev, Angelique Kerber und Anna-Lena Friedsam ihre Auftaktmatches. Ausgeschieden sind Tamara Korpatsch, Tatjana Maria, Dominik Koepfer und Peter Gojowczyk. Für großen Wirbel sorgte der positive Corona-Test des Franzosen Benoît Paire, der aus dem Turnier ausgeschlossen wurde.
Nachdem er in der vergangenen Woche bei der von Cincinnati nach New York verlegten Masters-Veranstaltung erstmals bei einem der Turniere unterhalb der Grand Slams das Viertelfinale erreicht hatte und dort erst am späteren Sieger Novak Djokovic gescheitert war, kam Struff nun an gleicher Stelle zu einem souveränen Sieg. Der 30 Jahre alte Warsteiner gewann gegen den Spanier Pedro Martinez glatt mit 6:0, 7:5, 6:4. "Es ist ein bisschen merkwürdig, die Anlage ist tot, leer", sagte der Weltranglisten-29. über die Atmosphäre im Flushing Meadows Corona Park, in dem keine Zuschauer zugelassen sind. Auf dem Platz jedoch habe es sich "gar nicht so anders angefühlt, weil alle immer gewinnen wollen und sich pushen", sagte Struff, der am Mittwoch auf den US-Amerikaner Michael Mmoh trifft.
Ex-Profi Mertesacker neuer TV-Experte beim ZDF
Der frühere Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker wird neuer TV-Experte beim ZDF. Der Weltmeister von 2014 hat seinen ersten Einsatz am Donnerstag beim Nations-League-Spiel der deutschen Auswahl gegen Spanien in Stuttgart, wie der Sender am Montag mitteilte. Der frühere Abwehrspieler wird außerdem Spiele der Fußball-Bundesliga analysieren und ist bei der ins kommende Jahr verschobenen Europameisterschaft dabei.
"Ich freue mich auf diese neue Herausforderung und die Zusammenarbeit mit den ZDF-Sportkollegen. Ich hoffe, die Fußball-Berichterstattung im Zweiten mit meiner Erfahrung und meinem Wissen ein Stück weit bereichern zu können", sagte Mertesacker, der zuvor zwei Jahre beim Streamingdienst DAZN unter Vertrag stand.
"Per Mertesacker ist ein ausgezeichneter Kenner des nationalen und internationalen Fußballs. Er ist kompetent, authentisch und passt mit seiner gradlinigen Art ideal zum ZDF-Sport", sagte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann.
VfL Wolfsburg verliert Champions-League-Finale der Frauen
Eklatante Abwehrfehler haben die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg das zweite Triple der Vereinsgeschichte gekostet. Der deutsche Meister und Pokalsieger unterlag am Sonntag im Finale der Champions League dem Seriensieger Olympique Lyon in San Sebastian mit 1:3 (0:2). Die Französinnen feierten durch Treffer von Eugenie Le Sommer (25.), Saki Kumagai (44.) und Sara Bjork Gunnarsdottir (88.) ihren fünften Champions-League-Titel in Serie und den siebten insgesamt. Das in den ersten 45 Minuten enttäuschende Team von Trainer Stephan Lerch kam durch Alexandra Popp (57.) nur zum zwischenzeitlichen Anschlusstor - das war zu wenig, um wie bei den Männern der FC Bayern auch den dritten Titel der Saison abzuräumen.
Lewandowski ist "Fußballer des Jahres" - Flick gewinnt Trainer-Wahl
Nach dem Triple-Gewinn mit dem FC Bayern München hat Torjäger Robert Lewandowski erstmals die Wahl zum "Fußballer des Jahres" in Deutschland gewonnen. Der 32 Jahre alte Pole erhielt bei der vom "Kicker" durchgeführte Abstimmung unter Sportjournalisten 276 Stimmen. Er lag damit klar vor seinen Bayern-Kollegen Thomas Müller (54 Stimmen) und Joshua Kimmich (49 Stimmen). Lewandowski ist Nachfolger des Dortmunders Marco Reus. Er ist der erste ausländische Sieger der alljährlichen Wahl seit dem Belgier Kevin De Bruyne im Jahr 2015.
Die Wahl zum "Trainer des Jahres" gewann ebenfalls erwartungsgemäß Hansi Flick. Der 55-Jährige, der die Bayern nach der Übernahme des Cheftrainerpostens von Niko Kovac im November 2019 im Rekordtempo zum Triple geführt hat, siegte mit 223 Stimmen deutlich vor Jürgen Klopp (164). Der Vorjahressieger hatte mit dem letztjährigen Champions-League-Gewinner FC Liverpool in England die Meisterschaft geholt - für die Reds die erste seit drei Jahrzehnten. Christian Streich vom SC Freiburg kam mit 40 Stimmen auf Rang drei. Flick bewertet seine Wahl als "Auszeichnung für mein gesamtes Trainerteam".
MLS-Team-Besitzer Hansen nach strittigen Äußerungen in der Kritik
Der Besitzer des nordamerikanischen Fußball-Teams Real Salt Lake ist aufgrund strittiger Äußerungen zu Protestaktionen und Spielverschiebungen in zahlreichen US-Ligen in die Kritik geraten. Auch die Fußball-Liga MLS distanzierte sich von Team-Eigentümer Dell Loy Hansen und kündigte eine Untersuchung an. Auslöser des Boykotts der Sportler waren Schüsse von Polizeibeamten auf den schwarzen Familienvater Jacob Blake, der dadurch schwer verletzt wurde.
In einem Radio-Interview sagte Hansen, die Entscheidung der Spieler, aufgrund der Polizeigewalt nicht aufzulaufen, habe seinem Vorhaben, in das Team zu investieren, "viel Wind aus den Segeln genommen." Zudem erklärte Hansen: "Die Spieler haben nationale Themen unterstützt, aber es ist sehr offensichtlich, dass sie unsere Gemeinschaft nicht unterstützt haben." Er sei deswegen "tief enttäuscht", da die Zusammenführung der Gemeinschaft während der Corona-Pandemie "offensichtlich nicht respektiert wurde."
Don Garber, Chef der Major League Soccer, verurteilte Hansens Äußerungen und erklärte außerdem, man werde eine Untersuchung gegen ihn einleiten. In einem Statement schrieb die MLS, man sei zutiefst besorgt über die Anschuldigungen, den Sprachgebrauch und das Verhalten von Hansen. Dafür gebe es in der MLS null Toleranz.
Rassismus-Protest: Auch NHL sagt Playoff-Spiele ab
Bei einem eindrucksvollen Auftritt voller Geschlossenheit haben die NHL-Profis die Playoff-Pause im Kampf gegen Rassismus in den USA begründet. "Das hier ist eine viel stärkere Botschaft als alles, was ein oder zwei Spieler auf dem Eis machen könnten", sagte Ryan Reaves von den Las Vegas Golden Knights. "Es ist toll, dass die NBA und die MLB und die WNBA das gemacht haben, aber die haben viele schwarze Spieler in diesen Ligen. Dieses Statement ist sehr stark, insbesondere aus dieser Liga", sagte der schwarze Eishockey-Profi am Donnerstag (Ortszeit). "Das Gespräch hat angefangen mit weißen Spielern von anderen Teams, die sprechen wollten. Das ist stark."
Einen Tag nach der beispiellosen Protestwelle in der NBA, WNBA, MLS und MLB entschied die NHL auf die für Donnerstag und Freitag geplanten Playoff-Partien zu verzichten. "Der Grund, warum wir hier sind, ist, dass niemand im Raum glücklich ist darüber, was passiert", sagte Pierre-Edouard Bellemare von den Colorado Avalanche. Mehrere Dutzend Profis der in der NHL-Blase in Edmonton aktiven Teams der Las Vegas Golden Knights, der Colorado Avalanche, der Vancouver Canucks und Dallas Stars standen hinter den Sprechern in dem vollen Raum und verliehen der Video-Pressekonferenz damit eine bemerkenswerte Atmosphäre.
Dass die NHL im Gegensatz zu den anderen Ligen tags zuvor noch gespielt hatte, begründeten die Spieler mit der Kurzfristigkeit der Entwicklungen. Man habe sich seither austauschen und die gemeinsame Entscheidung treffen können.
Rassismus-Protest: Playoff-Partien in NBA nach Bucks-Boykott abgesagt
Basketball-Profis in der NBA haben den Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt auf eine völlig neue Ebene gehoben und durch ein boykottiertes Playoff-Spiel die Absage aller Partien des Tages erzwungen. Die Milwaukee Bucks um Star-Spieler Giannis Antetokounmpo kamen am Mittwochabend gar nicht erst aufs Spielfeld zum geplanten fünften Duell mit den Orlando Magic. In der Folge sagte die stärkste Basketball-Liga der Welt die weiteren Begegnungen des Tages ab. Davon betroffen ist neben der Serie der Los Angeles Lakers gegen die Portland Trail Blazers auch das Duell der Oklahoma City Thunder um Nationalspieler Dennis Schröder mit den Houston Rockets.
Auslöser für den beispiellosen Protest in der NBA war Angaben von US-Medien zufolge die jüngste Gewalttat von Polizisten gegen einen Afroamerikaner, dem am vergangenen Wochenende in den Rücken geschossen worden war. Der Tatort ist weniger als eine Stunde entfernt von Milwaukee. Die Partien sollen nun neu angesetzt werden, teilte die NBA mit. TV-Experten in den USA rechneten mit weitreichenden Folgen für die Liga und möglicherweise weiteren Verschiebungen und Absagen.
Fußball-Frauen von Olympique Lyon im Finale gegen VfL Wolfsburg
Die Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg treffen am Sonntagabend (20 Uhr/Sport1) im Finale der Champions League auf Titelverteidiger Olympique Lyon. Die Mannschaft der deutschen Nationalspielerin Dzsenifer Maroszan gewann am Mittwochabend in Bilbao das französische Halbfinalduell mit Paris Saint-Germain in Bilbao 1:0 (0:0) und fordert im Endspiel nun die Wolfsburgerinnen. Wendie Renard erzielte im Estadio San Mamés in der 67. Minute den entscheidenden Treffer für Lyon. Maroszan entschied damit auch das Duell mit DFB-Auswahlkollegin Sara Däbritz, die für PSG spielt.
Ex-Herthaner Ibišević heuert offenbar bei Schalke an
Der FC Schalke 04 ist auf der Suche nach einem neuen Stürmer offenbar fündig geworden. Wie die "Bild"-Zeitung am Mittwoch berichtete, hat der Fußball-Bundesligist zur kommenden Saison Vedad Ibišević verpflichtet. Der 36 Jahre alte Angreifer, der zuletzt beim Bundesliga-Rivalen Hertha BSC keinen neuen Vertrag mehr bekommen hatte, soll beim Revierclub einen Einjahreskontrakt erhalten. Die Schalker, die zurzeit ihr Trainingslager im österreichischen Längenfeld bestreiten, wollten den überraschenden Transfer bisher nicht bestätigen. "Wir äußern uns grundsätzlich nicht zu Gerüchten", teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Ibišević wäre der erste Neuzugang des Reviervereins zur neuen Spielzeit.
Rolfö trifft: Wolfsburg erreicht Finale der Frauen-Champions League
Der Triple-Traum des VfL Wolfsburg lebt. Mit einem überaus glücklichen 1:0 (0:0) über den FC Barcelona zog das Team von Trainer Stephan Lerch ins Endspiel der Champions-League-Finalrunde der Fußballfrauen in San Sebastian ein. Fridolina Rolfö erziele mit einem Abstauber in der 58. Minute das Tor des Abends. Davor und danach hatten die Katalaninnen, im vergangenen Jahr im Finale, die besseren Chancen und auch mehr vom Spiel. Der Endspielgegner des zweimaligen Champions-League-Siegers Wolfsburg wird zwischen Cupverteidiger Olympique Lyon und Paris Saint-Germain in Bilbao ermittelt. Das Finale wird am Sonntag in San Sebastian ausgetragen.
Nach Party: Usain Bolt positiv auf Corona getestet, Leverkusens Bailey in Quarantäne
Beim früheren Sprint-Superstar Usain Bolt ist ein Test auf das Coronavirus positiv ausgefallen; ein entsprechender Verdacht hat sich damit bestätigt. Die Behörden hätten den achtmaligen Olympiasieger darüber informiert, sagte der Gesundheitsminister von Bolts Heimatland Jamaika, Christopher Tufton, bei einer Pressekonferenz. Bolt hatte zuvor in einem Video in sozialen Medien erklärt, er habe sich am Samstag testen lassen und sei vorsichtshalber in Quarantäne gegangen. Symptome habe er keine.
Am Freitag hatte Bolt seinen 34. Geburtstag in Jamaika gefeiert. Videos davon kursierten im Internet. Sie zeigten eine Feier im Freien, allerdings trugen die Gäste keinen Mundschutz und hielten keinen Abstand voneinander. Unter ihnen waren Medienberichten zufolge Sportler wie die Fußballer Raheem Sterling von Manchester City und Leon Bailey von Bayer Leverkusen. Der Bundesliga-Profi begab sich in Quarantäne. "Bis zum Start des privat vom Spieler gecharterten Flugzeugs, das eine Isolation Baileys jederzeit gewährleistet", habe sich der 23-Jährige "in häuslicher Quarantäne befunden. Nach seiner Ankunft in Leverkusen wird Bailey in häuslicher Quarantäne verbleiben und parallel regelmäßig von einem unabhängigen Labor getestet werden", teilte der Verein mit.
Uefa: Supercup mit FC Bayern in Budapest vor Zuschauern
Triple-Gewinner FC Bayern wird wohl als erster Bundesligist seit Monaten wieder ein Pflichtspiel vor Zuschauern absolvieren. Wie die Europäische Fußball-Union Uefa am Dienstag mitteilte, sollen beim Supercup-Spiel des Champions-League-Siegers gegen den Gewinner der Europa League, in diesem Jahr der FC Sevilla, am 24. September in Budapest mehrere Tausend Fans zugelassen werden. Der Fußball habe in der Corona-Krise "etwas von seinem Charakter" verloren, sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. "Wir hoffen, den Supercup als Pilotprojekt nutzen zu können."
Bis zu 30 Prozent der rund 67.000 Plätze in der Puskás Aréna in Budapest sollen gefüllt werden. "Wir arbeiten eng mit dem ungarischen Verband und der Regierung zusammen, um die Gesundheit und Sicherheit aller am Spiel Beteiligten zu gewährleisten. Wir werden kein Risiko eingehen", sagte Ceferin.