Gefälschte Bewertungen bei Amazon und Google: Britische Regulierungsbehörde leitet Untersuchung ein

Irreführende Kundenrezensionen stellen ein großes Problem im E-Commerce dar. Bereits im Mai letzten Jahres begann die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) mit ihren Untersuchungen bezüglich fragwürdiger Produktbewertungen bei den Konzernen Amazon und Google. Der Auftrag der britischen Regierung an die CMA ist nach dem Brexit eine bessere Überwachung des Internetmarktes. 

Anfang 2021 mussten Facebook und eBay auf Drängen der Briten Gruppen und Konten entfernen, welche falsche Rezensionen verbreiteten. Bei Facebook führte dies zu technischen Änderungen, um falsche Inhalte leichter ausfindig zu machen und zu entfernen.   

Vor wenigen Tagen leitete die Europäische Union eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Google ein, und zwar mit dem Ziel zu überprüfen, ob der Internet-Suchdienst die eigenen Werbedienste gegenüber anderen bevorzugt.

Ob die Firmen tatsächlich das Verbraucherrecht verletzen, indem sie potenzielle Käufer von Produkten nicht vor falschen Bewertungen bewahrt haben, muss die britische Behörde noch klären. 

Der Leiter der Behörde Andrea Coscelli sagt dazu: 

"Unsere Sorge ist, dass Millionen von Online-Käufern in die Irre geführt werden könnten, indem sie gefälschte Bewertungen lesen und dann ihr Geld auf der Grundlage dieser Empfehlungen ausgeben. Ebenso ist es einfach nicht fair, wenn einige Unternehmen 5-Sterne-Bewertungen fälschen können, um ihre Produkte oder Dienstleistungen in den Vordergrund zu rücken, während gesetzestreue Unternehmen den Kürzeren ziehen." 

Nach Ansicht der Briten hätte es etwa Amazon bisher nicht geschafft, Verkäufer abzuschrecken, die positive Produktbewertungen anderer Produkte einfach kopieren und für sich weiterverbreiten. Ebenso soll untersucht werden, ob die Giganten Amazon und Google diejenigen dann bestrafte, um künftig irreführende Veröffentlichungen zu verhindern. 

Dass sich Amazon des Problems durchaus bewusst ist, zeigt sich durch einen Appell von Amazon an Social-Media-Unternehmen. Im letzten Monat ersuchte das Unternehmen dort um Hilfeleistungen, um gefälschte Rezensionen ausfindig zu machen. Die CMA könnte die beiden Tech-Giganten vor Gericht bringen.

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