BUND fordert bevorzugte Bodenvergabe für Ökobetriebe
Mit Lebensmitteln in Bio-Qualität wurden im Jahr 2020 in Deutschland rund 15 Milliarden Euro umgesetzt. Der Bedarf nach Bio-Produkten aus heimischer Produktion kann aber nicht gedeckt werden.
Die Umweltschutzorganisation BUND hat eine Bevorzugung von erfolgreichen Bio-Betrieben und -Höfen bei der Bodenvergabe durch das Land und den Bund gefordert. «Dies ist Voraussetzung für die notwendige Erweiterung des Anbaus und der Verarbeitung ökologischer Produkte in Mecklenburg-Vorpommern», sagte der BUND-Agrarexperte Burkhard Roloff vor der 14. Bio-Landpartie am Samstag. Dabei öffnen 57 Öko-Bauernhöfe, Verarbeiter und Vermarkter ihre Tore für Besucher.
Die Erweiterung der Anbaufläche sei wichtig, um die nachweisliche Nachfrage an Bio-Produkten aus Mecklenburg-Vorpommern decken zu können, sagte Roloff. Das Land habe durch günstige geografische und klimatische Voraussetzungen ein enormes Potenzial für die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung ökologischer Produkte. Durch aktive Wirtschaftsförderung könnten Land oder Kommunen dazu beitragen, dass mehr und vielfältigere Bio-Produkte im Land erzeugt werden. Die Kommunen hätten eine unvorstellbare «Nachfrage-Macht», wenn sie sich dafür einsetzen, in öffentlichen Einrichtungen, bei Veranstaltungen und auf Märkten Bio-Lebensmittel zu bevorzugen.
Wie das Agrarministerium auf Anfrage berichtete, sind aktuell 86 000 Hektar Landesflächen in der Verpachtung. Ein Großteil der Flächen stamme aus der Vermögenszuordnung im Zuge der Wiedervereinigung. Wie eine Sprecherin sagte, ist es bislang Praxis, dass ein Ökobetrieb beziehungsweise ein Junglandwirt einen gewissen Vorzug bei sonst ähnlich erfüllten Kriterien erhielt. Auch bislang getätigte und beabsichtigte Investitionen spielten eine Rolle. BUND-Experte Roloff betonte, dass diese angegebene Bevorzugung von Ökobetrieben in der Praxis in der Regel so nicht festzustellen sei.