Edingen-Neckarhausen: Bahnhof Neu-Edingen hat jetzt eine Radabstellanlage
Edingen-Neckarhausen. (skv) Knapp acht Jahre nach Beginn des S-Bahn-Ausbaus zwischen Mannheim und Darmstadt hat nun auch der Bahnhof "Neu-Edingen/Mannheim-Friedrichsfeld" eine zeitgemäße Bike-and-Ride-Fahrradanlage. Am Donnerstagnachmittag weihten Bürgermeister Simon Michler und zwei Mitarbeiterinnen der Gemeindeverwaltung den sogenannten "Doppelstocker" an der Main-Neckar-Bahn-Straße offiziell ein.
Realisiert wurde das Projekt in Kooperation der Gemeinde und der Deutschen Bahn (DB) im Rahmen der "Bike + Ride Offensive" der DB sowie der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes. Die Anlage aus rostfreiem Stahl, die 66 Rädern Platz bietet, kostete insgesamt 32.000 Euro. Die Klimaschutzinitiative steuerte eine Förderung von 23.000 Euro bei. Weil die Anlage weniger als hundert Meter vom Bahnhofsgebäude entfernt ist, fiel die Förderung sogar höher aus als üblich. Der Geländestreifen zwischen der breiten Rückwand des Stellwerkgebäudes und dem Gehsteig bot sich geradezu an für die Anlage. Nur wenige Meter trennen sie vom Zugang zum Bahnhof. In zwei "Stockwerken" können nun die Bike-and-Ride-Nutzenden ihr Stahlross kostenlos, ohne Zeitbegrenzung ab- beziehungsweise einstellen und sicher am Rahmen anschließen. Die jeweils 33 Plätze unten und oben liegen abwechselnd etwas tiefer und höher gesetzt; so kommen sich auch die Lenker nicht in die Quere.
Wermutstropfen ist, dass es keine Überdachung gibt; zudem dürfte die Nutzung der Radständer oben eher etwas für größere Biker mit ausreichend Kraft in den Armen sein. Ein gutes Stück kann man den Stellplatz aber nach unten ziehen. Denn ein Griffbügel lässt sich mit einem kräftigen Ruck herausziehen und schräg nach unten bewegen. Dann muss man das Rad nicht mehr ganz so hochheben und kann es hochschieben. Bürgermeister Simon Michler meinte beim ersten Praxistest, obwohl zu zweit mit Hauptamtsmitarbeiterin Daniela Weißenberger deren Rad hinauf liftend, im Scherz: "Oh, machen wir heute Nachmittag sogar noch Krafttraining?" Andererseits schätze er, dass die Diebstahlgefahr sich bei den oberen Plätzen noch einmal reduziere. Der Bürgermeister war froh, dass mit dieser Anlage die Fahrrad-Infrastruktur in der Gemeinde wieder ein Stück besser geworden ist – er hoffe dadurch auf noch mehr Pendelnde.
Zudem sei die Anlage ein Beitrag zum Klimaschutz, ergänzte er und dankte insbesondere der Umweltbeauftragten Müller für die Koordination des Projekts. "Meine Frau und ich fahren auch immer mehr Fahrrad", sagte Michler. Solche Angebote der Radinfrastruktur nutze er auch selbst. Michler erwähnte zudem das Dienstfahrrad der Verwaltung sowie ein Radleasing-Projekt für die Mitarbeitenden. Er selbst allerdings brauche im Dienst aus Zeit- oder Entfernungsgründen in aller Regel das Auto. Auch zum Einweihungstermin waren er und Müller auf vier Rädern gekommen. Der in Edingen wohnende "DB Netze"-Mitarbeiter Dieter Zwetkow kam zufällig während der Einweihung zu seinem Rad an der Anlage. Für ihn allerdings sei die neue Investition nur wenige Tage vor seiner Pensionierung leider etwas zu spät gekommen, sagte er mit einem Schmunzeln.