Hockenheim: Wursthersteller Cornelius plant keine vegetarischen Alternativen
Von Matthias Kros
Hockenheim. Mit ökologischen Verpackungen aus Papier, einem eigenen Werksverkauf und hochwertigem Schweinefleisch aus tierfreundlichen Haltungsformen in der Region will Peter Cornelius, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Wurstherstellers mit Sitz in Hockenheim, das Traditionsunternehmen in die Zukunft führen. Eine Rückkehr in den schnell wachsenden Markt an vegetarischen Wurst-Alternativen kommt für ihn dagegen derzeit nicht in Frage. "Das haben wir vor einigen Jahren probiert und gemerkt, dass es nicht unserer Philosophie entspricht", sagte Cornelius bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Speyer. "Wir wollen weiterhin traditionelle Produkte verkaufen und bleiben die, die wir sind."
Cornelius ist bereits in der dritten Generation im Familienbesitz: Der Grundstein wurde 1947 mit dem ersten Großhandel für Wurstwaren in Mannheim gelegt. 18 Jahre später verlagerte die Familie in zweiter Generation die Produktion und Verwaltung nach Hockenheim, wo heute 35 Mitarbeiter beschäftigt sind. Peter Cornelius steht seit 2001 an der Spitze.
Man sei "ein gesundes, mittelständisches Unternehmen", sagte der Inhaber. Auch im Corona-Jahr 2020 habe man mit einem Umsatz von rund 7,7 Millionen Euro (Vorjahr: 7 Millionen) die eigenen Ziele erfüllt. Den Großteil ihres Umsatzes machen die Hockenheimer mit der traditionellen Pfälzer Leberwurst, dessen Rezept noch von seinen Großeltern stamme, so Cornelius. Im Angebot sind unter anderem aber auch Kalbsleberwurst, Saumagen, Blutwurst und Leberknödel. Neu ins Sortiment aufnehmen werde man zudem Pfälzer Bratwürste, die zunächst aber nur im eigenen Werksverkauf in Hockenheim angeboten werden sollen. Im Einzelhandel sei der Preisdruck in diesem Sortiment zu groß. Den Start des eigenen Werksverkaufs kündigte Cornelius für Anfang Oktober an. Ziel sei es, mit dem Endverbraucher noch stärker in Kontakt zu kommen und diesen das gesamte Sortiment anbieten zu können. "Im Handel bekommen wir einfach nicht alles unter", so Cornelius.
Insgesamt spüre man bei den Verbrauchern eine Rückbesinnung auf ein bewusstes Genießen von hochwertigen Lebensmitteln aus der Region. Mit Bedauern habe man daher die Schließung des nahe gelegenen Mannheimer Schlachthofs vernommen. "Unser Bio-Bereich wird sicher in Zukunft am schnellsten wachsen", vermutet Cornelius. Deshalb biete man künftig auch Wurst mit Fleisch aus den Haltungsformen 2 und 4 an, die einen vergleichsweise hohen Tierschutz versprechen. Gleichwohl werde man auch weiterhin Fleisch aus der Haltungsform 1 verwenden, dem geringsten Tierschutz-Standard.
Zudem soll bei einzelnen Produkten eine Papierverpackung das Plastik ablösen. Man werde genau beobachten, wie gut die Kunden das annehmen.