Elztal: Es wird gebaut, saniert und erneuert
Von Gabriele Eisner-Just
Elztal. Umfangreiche Geldmittel für die Vorbereitung und Umsetzung wichtiger Bauvorhaben gab der Gemeinderat Elztal in seiner September-Sitzung frei. Dies betrifft zum einen zwei Gemeindeverbindungswege, die saniert werden sollen, und zwar zwischen Rittersbach und Heidersbach sowie zwischen Auerbach und Dallau. Diese Wege werden insbesondere als Radwege genutzt und müssen umfassend erneuert werden, wofür bis zu 220.000 Euro angesetzt sind. Der Gemeinderat ermächtigte die Verwaltung durch einstimmiges Votum, die Arbeiten an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben. Außerdem sollen Möglichkeiten zur Sanierung der Straße "Im Trienzfeld" in Dallau untersucht werden.
Für die Vorbereitung weiterer Baumaßnahmen standen Vergaben von Ingenieurleistungen an. Am Baugebiet Brunnenfeld IV in Muckental muss die Ableitung des Oberflächenwassers geplant werden, um die Wassermenge bei Bedarf vor der Einleitung in den Vorfluter begrenzen zu können. Die beste Lösung soll vom Unternehmen Mohn Ingenieure Karlsruhe gefunden und geplant werden, wofür gut 21.000 Euro genehmigt wurden. Dasselbe Unternehmen erhielt auch den Zuschlag für die Planung eines Rechens und Geröllfangs an der Pumpstation Auerbach. Mit dieser Maßnahme sollen die Pumpen geschützt und das Kanalnetz entlastet werden. Die Planungskosten belaufen sich auf knapp 30.000 Euro; ein eingereichter Förderantrag wurde schon positiv beschieden.
Außerdem sollen die Kanalnetze von Rittersbach, Neckarburken und Dallau Gegenstand einer hydrodynamischen Berechnung sein. Damit werden neben der Leistungsfähigkeit der Netze auch Erweiterungsmöglichkeiten für Baugebiete und Defizite deutlich, eine wichtige Grundlage angesichts immer häufigerer Starkregenereignisse. Dafür gibt die Gemeinde nach einstimmigem Beschluss knapp 67.000 Euro aus.
Auch für die Elztaler Gewässer Muckbach, Teichgraben, Auerbächle, Aalbach, Danterquellgraben und Klingengraben wird Geld in die Hand genommen. Damit soll eine naturnahe Gestaltung der Gewässer mit Lebensräumen für Tiere und Pflanzen sowie ein besserer Abfluss nach Starkregenereignissen erreicht werden. Förderungen des Landes Baden-Württemberg gibt es nur dann, wenn die Gemeinde über Gewässerentwicklungspläne verfügt. Da diese Pläne ebenfalls mit bis zu 70 Prozent gefördert werden können, hat die Verwaltung schon einen Förderantrag eingereicht. Der Gemeinderat stimmte dem wirtschaftlichsten Angebot für einen Gewässerentwicklungsplan mit knapp 33.000 Euro Kosten einstimmig zu.
Nach fünf Jahren Nutzungszeit steht die Installation eines neuen EDV-Netzes für die Gemeindeverwaltung an. Zum Server und einer unterbrechungsfreien Stromversorgung kommen 22 Arbeitsplätze, die mit Rechnern und Monitoren ausgerüstet werden sollen. Die Einführung der elektronischen Akte wurde bei der Wahl des Servers schon berücksichtigt.
Das wirtschaftlichste Angebot für Hard- und Software liegt bei gut 48.000 Euro; dazu kommen knapp 29.000 Euro für Lizenzen und Installation. Da die Anschaffung erst für das kommende Jahr vorgesehen war, stimmten die Gemeinderäte bei einer Enthaltung auch einer außerplanmäßigen Verpflichtungserklärung in Höhe von gut 77.000 Euro zu.
Schließlich stand noch eine Modifizierung des Bebauungsplans "Oberer Wirbelbach" im Ortsteil Auerbach zur Abstimmung. Die Verwaltung schlug vor, den Passus 5.1 nur für Garagen und überdachte Stellplätze anzuwenden. Dieser besagt, dass ein Mindestabstand von 2,50 Metern zu Fahrbahnflächen eingehalten werden muss. Der Gemeinderat beschloss nun einstimmig, dass einfache Stellplätze ohne Überdachung von dieser Vorschrift befreit sind. Steffen Sigmund von der Bauverwaltung informierte über mehrere Bauvorhaben im neuen Auerbacher Baugebiet Oberer Wirbelbach.
Eine Publikumsfrage betraf die Grundschule in Auerbach: Die Situation mit 30 Kindern in einer ersten Klasse sei für die Eltern nicht hinnehmbar, insbesondere unter Corona-Auflagen. Bürgermeister Marco Eckl erklärte, dass die Gemeinde als Verantwortliche für die Schulgebäude in Auerbach und Neckarburken ihren Teil beigetragen und für 22.000 Euro Luftfilter beschafft habe. Seit Beginn des neuen Schuljahres sorgen je zwei Anlagen pro Klassenzimmer für eine Reinigung der Luft von Keimen und Viren, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Er empfahl den Eltern, sich mit ihren Sorgen bezüglich der Klassengröße an die Schulleitung als verantwortlichem Ansprechpartner zu wenden.