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Сентябрь
2021

Edingen-Neckarhausen: Baumschulbetrieb Schneider feierte 100. Geburtstag

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Von Nicoline Pilz

Edingen-Neckarhausen. Mit 30 Ar an Baumschulfläche ist Georg Schneider heute wieder auf demselben Niveau angelangt, auf dem sein Großvater vor 100 Jahren den Baumschulbetrieb Schneider gründete. Dessen Frau Anna hatte den Acker mit in die Ehe gebracht, und Schneider, der aus Heddesheim kam und katholisch war, was ihm die Anfänge in Edingen und mit den "evangelischen Äckern" nicht leichter machte, begann 1921 als Baumwart mit der Produktion der ersten Obstbäume. Anfangs waren es Hoch- und Halbstämme, viel später setzten sich Buschbäume und Spaliere durch.

Brennkirschen- und Zwetschgen-Hochstämme wurden zu Hunderten für den Schwarzwald produziert, dorthin gefahren oder in Stroh eingebunden und mit der Bahn verschickt. Über die Jahre wandelten sich auch die Apfelsorten, angepasst an den Geschmack der Kunden. Nach Golden Delicious und Alkmente in den 60er-Jahren kamen in den 70ern Jonagold und in den 80ern der Braeburn hinzu. Der jüngste Favorit "Mariella", im Prinzip ein Ganzjahresapfel, stammt aus der Schweiz.

"100 Jahre Baumschule Schneider" – Anlass für seinen Enkel mit der Familie und rund 120 geladenen Gästen auf der Obstanlage an der Heerstraße nicht nur zu feiern, sondern auch zu danken und die Besucher mit auf eine Zeitreise zu nehmen. Die bemerkenswerte Zahl "100" nannte Schneider noch zweimal: Seine Tante Hildegard Schneider feiert im November 100-jähriges Wiegenfest, und 100 Auszubildende machten bei Schneiders ihren Abschluss.

Georg Schneider erzählte, wie sein Vater Josef und dessen Bruder Rupert die Baumschule weiterführten und um Obstanlagen vergrößerten, 1956 die Frostschutzanlage anschafften, deren alte Pumpe nun nach 65 Jahren den Geist aufgegeben hat. Schneiders früh verstorbener Bruder Bernhard übernahm als Steckenpferd die Baumschule, er selbst konzentrierte sich auf den Obstbau. Vater Josef bewies Weitsicht und schickte Sohn Georg ins Ausland.

Vom einjährigen Aufenthalt in Frankreich brachte er nicht nur Sprachkenntnis, sondern auch 17 Klone eines Apfels mit, den der Patron wegen seiner geringen Größe und seines säuerlichen Geschmacks als wirtschaftlich unrentabel ansah. Schneider kreuzte die Klone, und benannte die neue rotfleischige Sorte "Maggy", nach der jüngsten Tochter Magdalena. Die Marketingfachfrau wird den Betrieb weiterführen.

Aus dem französischen Obstrebellen entstanden wiederum der preisgekrönte Apfelsaft "Stiefkind" und eine Schorle, um deren Vertrieb sich Tochter Magdalena kümmert.

"Denn süß kann jeder", griff der scheidende CDU-Bundestagsabgeordnete Karl A. Lamers das Stiefkind-Motto auf. In seiner launigen Ansprache erwähnte Lamers respektvoll die Innovationsfreude des Betriebs, zuletzt in der Corona-Pandemie mit der "Apfel-Tankstelle" bewiesen. Rund um die Uhr kann man dort kontaktlos regionale Produkte einkaufen – "unser Ziel ist die hundertprozentige Direktvermarktung" – hatte Schneider vorab betont.

Die Apfeltankstelle, informierte Lamers, sei für die diesjährigen "Taspo Awards", den "Oscar" des grünen Marktes, in der Kategorie "Mit Kreativität durch die Krise" nominiert. Für die Preisverleihung am 5. November in Berlin drücke er fest die Daumen. "Mit der Mischung aus Tradition und Innovation ist Euch auch künftig der Erfolg gewiss", sagte Lamers weiter. "100 Jahre sind ein großer Geburtstag, doch der Betrieb ist immer jung geblieben", meinte Bürgermeister Simon Michler. Gläsern und transparent sei er, überregional bekannt und schlicht "vorbildlich". "Ihr seid mit Leidenschaft dabei", betonte der Rathauschef.

Das meinte auch Andreas Huben, der "große Baumschuler", wie ihn Schneider ankündigte. "Die Kompetenz Eurer Familie ist das, wovon unser Berufsstand profitiert", betonte Huben. Musikalisch umrahmte Georg und Monika Schneiders älteste Tochter Marianne Gisy die familiär gehaltene Feierstunde. Namens des BDS-Kreisverbands Rhein-Neckar verlieh dessen Vorsitzender Peter Gassert Georg Schneider die Bronzene Ehrennadel des Verbandes.

Für den BDS Edingen-Neckarhausen/Friedrichsfeld gratulierte Sabine Herrwerth herzlich zum beeindruckenden Jubiläum. Nicht unerwähnt ließ Georg Schneider die 2019 erfolgte Realteilung der "Baumschule und Obstbau Georg Schneider GbR", aus der zwei eigenständige Betriebe entstanden sind. Die neue "Obstbau Georg Schneider GbR" wird von seinem Neffen Georg jun. und dessen Mutter weitergeführt. Zu seinem eigenen Betrieb, der Baumschule Schneider, gehören besagte 30 Ar Baumschule für den Eigenbedarf, mehrere Hektar Obstbau und ein Hofladen mit sieben Wochenmärkten.




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