Adler gegen Bremerhaven: Adler stoppen Karawanken-Express
Von Rainer Kundel
Mannheim. Torarm aber dennoch jede Minute spannend und teilweise auch emotionsgeladen: Die Mannheimer Adler haben beim 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) gegen starke Bremerhaven Pinguins nicht nur ihren dritten Heimsieg errungen, sondern auch den gefürchteten "Karawanken-Express" der Seestädter mit den Slowenen Urbas, Jeglic und Verlic in deren erster Sturmreihe im Zaum gehalten.
Noch boten die Adler das identische Line-up vom Dienstag-Match gegen Krefeld auf, traten somit wieder ohne neun fest eingeplante Akteure an. Es deutet sich aber eine leichte Entspannung an, zumindest die vier die Anfang September positiv auf das Corona-Virus getesteten Spieler (Wirth, Lehtivuori, Eisenschmid, Elias) haben sowohl eine 14-tägige Quarantäne als auch das "Return-To-Play"-Programm hinter sich gebracht, ohne dass sich Nebenwirkungen der Erkrankung bemerkbar gemacht haben. Nachdem das Quartett am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist, deutete Markus Eisenschmid in einem auf der Klubhomepage erschienenen Interview an, dass er davon ausgeht, am Sonntag in Wolfsburg (16.30 Uhr) wieder im Spieltags-Kader zu stehen.
Die Blau-Weiß-Roten beherzigten die Vorgaben ihres Trainers Pavel Gross, machten die Räume in der neutralen Zone enger als zuletzt und kamen in der Offensive zügiger zum Abschluss. Auch wenn im ersten Abschnitt keine Tore fielen, waren die Adler zielstrebiger als zuletzt unterwegs und testen durch Rendulic (3. Minute), Dawes (5.) und Tosto (8.) die Reaktionsschnelligkeit von Bremerhavens Torhüter Maxwell, der auch bei Mannheimer Überzahl gegen Szwarz (14.) Sieger blieb. Auf der Gegenseite hatte Brückmann seine größte Bewährungsprobe gegen Mauermann zu bestehen.
Nachdem die Adler in ihren bisherigen zwei Heimspielen einem Rückstand nachlaufen mussten, verhalf ihnen das dritte Powerplay des Abends zur Führung. Lean Bergmann (27.) traf im Nachschuss auf Vorarbeit von Melart und Plachta. Die Seestädter antworteten mit heftigen Attacken, Brückmann war zwei, dreimal stark gefordert. Glimpflich ging ein Zwischenfall aus, als Linienrichter Patrick Laguzuv vor der Mannheimer Spielerbank unabsichtlich über den Haufen gerannt wurde, nach wenigen Minuten Behandlung in der Kabine aber seine Aufgabe wieder übernehmen konnte. Während dessen drängten Krämmer, Klos und Rendulic auf den zweiten Treffer. Als der Kroate in letzter Sekunde regelwidrig von seinem ersten Saisontor abgehalten wurde, versagten die Schiedsrichter den auf den Rängen erwarteten Penalty, stattdessen gab es nur zwei Strafminuten gegen McNeill (35.).
Im Schlussdrittel häuften sich die Torszenen auf beiden Seiten. Für Wahl, Vikingstad und Verlic gab es kein Vorbeikommen an Brückmann, dessen Vorderleute sich beileibe nicht aufs Halten des Vorsprungs beschränkten. Ab der 50.Minute drängen Dawes & Co. auf die Entscheidung. Als Krämmer in der 57. Minute wegen Hakens raus musste, unterstützte die stimmgewaltige Kulisse das Team mit dem zweikampfstarken Verteidiger Korbinian Holzer als Abräumer. Selbst mit vorübergehend zwei Feldspielern im Vorteil gelang den Gästen nicht mehr der Ausgleich – Felix Brückmann durfte sich bei seinem vierten Einsatz für zweite "zu Null" gebührend feiern lassen.
Adler Mannheim - Bremerhaven Pinguins 1:0 (0:0, 1:0, 0:0)
Tore: 1:0 Bergmann (27.)
Schiedsrichter: Hoppe (Bad Nauheim, Hunnius (Berlin)
Strafminuten: 4/8
Zuschauer: 7207