Das war ein seltsamer Bundestags-Wahlkampf: Auf der einen Seite wirkte er müde, viele zentrale Themen wie Klimawandel oder Rentenpolitik kamen erst auf der Zielgeraden ausführlicher zur Sprache. Selbst die Flutkatastrophe im Sommer spielte keine prominente Rolle. Dabei haben vergleichbare Ereignisse früher mal Wahlen entschieden. Auf der anderen Seite gab es persönliche Anfeindungen und aggressive Stimmungsmache, etwa von der rechtsextremen Partei "Der dritte Weg". Wir könnten das alles abhaken und sagen: Am Sonntag ist Wahl, vergessen wir die Wochen und Monate davor! Besser nicht: Denn auch ein irritierender und thematisch dünner Wahlkampf zeigt, worauf sich die Bundespolitik in den kommenden vier Jahren einstellen muss.