Brand in Dreifaltigkeitskloster – Rubljows legendäre Ikone der Dreifaltigkeit nicht beschädigt
Am Abend des 18. Dezembers ist im Glockenturm des Dreifaltigkeitsklosters des Heiligen Sergius in Sergijew Possad, deren architektonisches Ensemble zum UNESCO-Welterbe gehört, ein Feuer ausgebrochen.
Der Notdienst der Stadt Sergijew Possad, wo sich das Kloster befindet, empfing gegen 19:00 Uhr eine Meldung über den Brand im Glockenturm des Komplexes. Eine Stunde später war das Feuer auf eine Fläche von zehn Quadratmetern eingegrenzt und um 20:30 Uhr endgültig gelöscht. Wie die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den Pressedienst des Klosters schreibt, war die Ursache des Brandes nach vorläufigen Angaben eine Fehlfunktion der elektrischen Leitungen. Das Feuer brach in einem Dienstzimmer auf einer der fünf Etagen des 88 Meter hohen Glockenturms aus. Niemand wurde verletzt. Der Glockenturm des Mönchsklosters wurde im 18. Jahrhundert erbaut. In ihm hängt die älteste funktionierende Glocke des Landes. Die Fachzeitung The Art Newspaper schreibt:
"Vertreter der Dreifaltigkeits-Lawra (des Klosters, Anm. d. Red.) fügten hinzu, dass sich die Ikone 'Die Dreifaltigkeit' von Andrej Rubljow, die dem Kloster von der Staatlichen Tretjakow-Galerie übertragen wurde, in der Dreifaltigkeitskathedrale untergebracht ist, die sich in ausreichender Entfernung vom Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert befindet, sodass die Sicherheit der Ikone nicht gefährdet war. Die Zarenglocke ist mit 72 Tonnen die schwerste Glocke der Welt und wurde im Jahr 2004 installiert, um die historische Glocke zu ersetzen, die 1930 vom Glockenturm gestürzt war, jedoch unversehrt blieb."
Die "Dreifaltigkeit" ist eine der berühmtesten russischen Ikonen. Sie wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts für die Dreifaltigkeitskathedrale des Klosters geschaffen. Die meisten Historiker sind sich einig, dass sie von dem berühmten Ikonographen Andrei Rubljow stammt.
Sowohl Rubljow als auch seine "Dreifaltigkeit" sind für die Russen sakrale Güter und Teil ihres kulturellen Erbes. Deshalb wurde in letzter Zeit so heftig über die Übertragung der Ikone von der Tretjakow-Galerie in die Lawra diskutiert. "Andrej Rubljows Hauptwerk, seine 'Dreifaltigkeit', ist nicht nur eine Ikone, sondern ein kulturelles Heiligtum. Sie wurde viel früher als der Ikonenmaler von der Kirche heiliggesprochen (dies geschah erst im Jahr 1988)", erläutert The Art Newspaper. "Das ist ein echtes Wunder für Intellektuelle. … Es ist wichtig zu wissen, dass es sie gibt und sie durch nichts bedroht wird."
Daher haben sich die Vertreter der Lawra nun beeilt zu erklären, dass die Ikone unversehrt und ihre Sicherheit nicht gefährdet ist.
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