Neckargemünd/Heidelberg: B37-Radspur brachte 27-jährigen Radler zu Fall
![Neckargemünd/Heidelberg: B37-Radspur brachte 27-jährigen Radler zu Fall](http://www.rnz.de/cms_media/module_img/1213/606505_1_gallerydetail_image_58a11d75cf09152a.jpg)
Neckargemünd/Heidelberg. (cm) Eigentlich soll die neue Radspur auf der Bundesstraße B37 die Fahrt mit dem Zweirad zwischen Neckargemünd und Heidelberg sicherer machen. Doch zumindest während der aktuellen Bauphase scheint es für Radler eher gefährlicher geworden zu sein. Denn vor Kurzem stürzte ein 27-jähriger Radler im Baustellenbereich. Er verletzte sich zum Glück nur leicht, doch er warnt: Das Radeln ist hier derzeit gefährlich.
Daniel Badstöber aus Wiesenbach arbeitet im Heidelberger Finanzamt und kennt die B37 als Auto- sowie Radfahrer. Meist ist er zwischen Neckargemünd und Heidelberg auf vier, aber ab und zu auch auf zwei Rädern unterwegs. Und er ist ein erfahrener Mountainbiker, legte seit dem vergangenen Sommer rund 2000 Kilometer zurück.
Am vergangenen Freitag wollte er gegen Mittag nach Heidelberg fahren, um Unterlagen fürs Homeoffice abzuholen. Kurz vor der Schlierbacher Orthopädie wechselte Badstöber von der künftigen Fahrradspur – sie ist bereits für den Autoverkehr gesperrt – auf die Fahrbahn. An der Bushaltestelle an der Orthopädie wurde gearbeitet. Hier wird der Bordstein verbreitert, denn die Radler fahren hier künftig erhöht. Nach der Bushaltestelle und noch vor der Ampel wollte Badstöber wieder zurück auf die künftige Radspur wechseln, um den Autoverkehr nicht zu behindern. Hier standen die Warnbaken weiter auseinander.
Was laut Badstöber nicht zu sehen war: Es ragte der neue Bordstein heraus. "Ich bin schräg gegen die Kante gekommen und es hat mich nach links vom Fahrrad geschleudert", erzählt der 27-Jährige, der auf dem Knie und den Händen landete. "Meine Handschuhe und meine Hose hat es zerrissen und auch mein Knie wurde aufgeschürft", so der Radler. Auch die Jacke hat etwas abbekommen – und das Fahrrad: Durch einen schleichenden Plattfuß war am nächsten Tag keine Luft mehr im Vorderreifen. Hinzu kommt ein 30-Zentimeter-Kratzer am Rahmen.
Am meisten ärgert Badstöber aber, dass er nach seinem Sturz Bauarbeiter auf die Gefahrenstelle hinwies, diese aber nichts unternahmen. Sie hätten zwar zugesagt, dass sie sich kümmern. Als er aber zwei bis drei Stunden später auf dem Rückweg wieder vorbeigekommen sei, habe sich nichts verändert. "Ein Hütchen hätte gereicht", meint er. Wenn solche Gefahrenstellen weiter bestehen, könnten Stürze noch ganz anders ausgehen, glaubt der 27-Jährige, der Kontakt zum Grünen-Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein aufgenommen hat. Der Neckargemünder gilt als "geistiger Vater" der Radspur. Dieser habe angeboten, die Informationen an die Stadt Heidelberg als Bauherr weiterzugeben.
"So lange die Baustelle besteht, fahre ich dort nicht mehr mit dem Fahrrad", sagt Badstöber. Als Autofahrer sehe er das Projekt kritisch. Und als Radler? "Ich finde die Maßnahme zu groß", meint der 27-Jährige. "Man hätte auch einfach nur den bisherigen Gehweg verbreitern können."
Immerhin: Die Gefahrenstelle mit der Kante sei nun beseitigt, da die Baustelle nun anders gesichert ist, berichtet Badstöber. Hier lauert keine Gefahr mehr. Aber vielleicht an anderer Stelle.