Hardheim: Soldaten des Panzerbataillons in Alten- und Pflegeheimen im einsatz
Hardheim. (dore) Amtshilfe statt Ausbildung in der Kaserne oder auf einem Truppenübungsplatz: 120 Soldaten des Panzerbataillons 363 Hardheim sind oder waren seit einigen Wochen auf ungewohntem Terrain im Einsatz.
"Das Panzerbataillon 363 aus Hardheim unterstützt die örtlichen Kreisverwaltungen bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie", teilt Oberfähnrich Oliver Brenner von der Pressestelle des Panzerbataillons mit. Dabei erfolge die Unterstützung ausschließlich auf entsprechende Anträge der jeweiligen Kreisverwaltungen, die auf Basis des Artikel 35, Absatz 1 im Grundgesetz für technisch-logistische Unterstützung gestellt werden. Der Hilfseinsatz solle insbesondere dazu beitragen, die bundesweite Teststrategie in Alten- und Pflegeeinrichtungen umzusetzen.
Generell unterstütze das Bataillon bereits seit dem 22. Oktober im Amtshilfeeinsatz in Mannheim – und hier unter anderem im Rahmen der Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt. "Seit dem 26. Januar unterstützen wir nun zusätzlich in Alten- und Pflegeheimen", sagt Brenner.
In den folgenden Landkreisen/Städten helfen oder halfen Soldaten des Panzerbataillons aus:
> Landkreis Heilbronn (30. Januar bis 12. März): Unterstützung mit aktuell 19 Soldaten in 16 Alten- und Pflegeheimen.
> Landkreis Hohenlohe (27. Januar bis 15. März): Unterstützung mit acht Soldaten in sieben Alten- und Pflegeheimen.
> Stadt Mannheim: Unterstützung mit 24 Soldaten im Gesundheitsamt zur Kontaktnachverfolgung (bis 16. April) und mit zwei Soldaten im Klinikum Mannheim bei der Administration und Testung auf Covid-19 (16. Januar bis 20. März).
> Landkreis Esslingen (26. Januar bis 7. März): Unterstützung mit 30 Soldaten in 28 Alten- und Pflegeheimen.
> Landkreis Main-Tauber (26. Januar bis 22. Februar, Einsatz mittlerweile beendet): Unterstützung mit 20 Soldaten in 19 Alten- und Pflegeheimen.
Die Zeiten stellen nach Informationen des Panzerbataillons 363 die aktuellen Planungen dar. Ob diese Einsätze dann verlängert werden, könne derzeit schwer voraus gesagt werden und hänge naturgemäß unmittelbar von der Entwicklung der Pandemielage, insbesondere in den entsprechenden Landkreisen bzw. der Stadt Mannheim ab, erklärt Oberfähnrich Oliver Brenner.
Der bisher höchste Stand der Unterstützung wurde im Februar mit 120 Soldaten erreicht. "Das bedeutet prozentual gesehen, dass wir circa 65 Prozent unserer Soldaten im Amtshilfeeinsatz hatten", verdeutlicht Brenner.
"Aus unseren Erkenntnissen lässt sich schließen, dass das Pflegepersonal in den Alten- und Pflegeheimen durch die zusätzliche Aufgabe, Schnelltests bei Besuchern und dem eigenen Pflegepersonal durchzuführen, durch den erhöhten Arbeitsaufwand überfordert war", so Brenner. Die Soldaten des Panzerbataillons 363 unterstützten ganz konkret in den Alten- und Pflegeheimen bei der Testung auf Covid-19. Dabei führten sie die Schnelltests bei Besuchern und teilweise auch beim Pflegepersonal der Einrichtungen durch. Darüber hinaus helfen sie auch bei den damit verbundenen administrativen Aufgaben. "Die Testung der zu betreuenden Bewohner der Alten- und Pflegeheime gehört allerdings nicht zu den Aufgaben", informiert Brenner. Dies werde weiterhin vom medizinischen Fachpersonal bzw. Pflegepersonal der jeweiligen Einrichtung übernommen. "Durch die Unterstützung der Soldaten konnte der ,Kernauftrag‘, nämlich die Betreuung der Bewohner, erfolgen", erklärt Brenner.
Für die in der Amtshilfe eingesetzten Soldaten sei es natürlich nicht alltäglich, in einem Alten- oder Pflegeheim zu arbeiten. Dies weiche doch zu sehr von ihrem "normalen" Dienstalltag in einem Panzerbataillon ab. Allerdings sehe die Masse der Soldaten diese Aufgabe als Herausforderung und wichtigen Beitrag im Rahmen der Bekämpfung dieser Pandemielage an, so Brenner. Auch werde den Soldaten bewusst, wie wichtig die Bundeswehr auch im Rahmen einer Amtshilfe für Aufgaben außerhalb von mandatierten Auslandseinsätzen oder einsatzgleichen Verpflichtungen sein könne.
Besonders zu erwähnen sei, dass alle Soldaten die Schnelltests nach erfolgter Ausbildung dann auch tatsächlich durchführen. Es gebe keinen Fall, bei dem die persönliche Überwindung so groß gewesen sei, dass er/sie diesen Auftrag dann nicht durchführen habe können.