Heidelberg: Fünf Freizeittipps fürs sonnige Wochenende abseits der überfüllten Neckarwiese
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Heidelberg. (ani/dns/jul/shy) Kaum scheint die Sonne, drängen sich die Menschen in Heidelberg auf der Neckarwiese, der Aussichtsplattform am Königstuhl oder auf beliebten Spielplätzen. Das ist meist nicht gerade coronakonform – und es müsste auch gar nicht sein, denn in dieser Stadt gibt es so viele schöne Orte, an denen Abstand halten, überhaupt kein Problem ist. Wir geben fünf Tipps für alle, die es am Wochenende nach draußen zieht.
1. Entspannen rund um die Mausbachwiese: Einfach auf den umliegenden Bänken die Sonne genießen, ein gutes Buch oder die Zeitung lesen, den neuesten RNZ-Podcast hören, picknicken und entspannen: Was bei schönem Wetter auf der Neckarwiese zum Massenevent wird, lässt sich rund um eine andere Wiese in der Stadt fast einsam genießen: Im Ziegelhäuser Wald, oberhalb des Stifts Neuburg, liegt herrlich idyllisch die Mausbachwiese. Hier kommt es nicht zu Menschenansammlungen, hier hört man keine Autos, muss nicht Slalom um Gänsekot laufen, kann Vögel und Amphibien mitten in ihrem natürlichen Umfeld beobachten. Die Wiese ist wunderbar unberührt, liegt in einer kleinen Lichtung, sodass die Sonne durch die Bäume scheint – und mittendurch fließt der glasklare, kleine Mausbach. Vom Stift Neuburg sind es zur Wiese gut 30 Minuten, entweder nimmt man den großen Weg oder rechts davon einen kleinen Pfad, der direkt am Bach entlang führt. Hier kann man dem Alltag wirklich hervorragend entkommen – und ist, mit etwas Glück, dabei sogar ganz alleine.
Achtung: Bei der Wiese handelt es sich um ein Naturdenkmal. Darauf zu liegen, lagern oder campen ist dort verboten.
2. Abtauchen im Felsenmeer: Familien, Kinder, Fahrradfahrer: Auf der Via Naturae oben auf dem Königstuhl ist mehr los als auf jeder Autobahn. Um dem Rummel zu entgehen, einfach die Abzweigung in Richtung Felsenmeer nehmen. Dabei helfen die Wegsteine oder auch das Smartphone. Dort ist man schnell wieder für sich und bald nur noch von Bäumen und Steinen umgeben. Das Gelände mit seinen ungewöhnlichen Tier- und Pflanzenarten steht unter Naturschutz, aber ein Streifzug durchs Felsenmeer ist nicht nur etwas für Biologen. Auf schmalen Pfaden geht es vorbei an einer Landschaft, die aus der Zeit gefallen scheint, mit ihren Steinbrocken, die versprengt in der Landschaft liegen. Weil es kühl und schattig ist, sind die Wege noch feucht – robustes Schuhwerk empfohlen!
3. Radeln am Flussufer: Eine weitgehend autofreie Fahrradtour, die auch mit kleinen Kindern zu bewältigen ist und keine größeren Steigungen hat? Gibt es. Wir empfehlen einen Ausflug nach Ladenburg. Start ist am nördlichen Neckarufer in Heidelberg – wo genau, ist egal. Wir folgen dem Radweg bis Schwabenheim. Mit etwas Glück kommt dort auf Dossenheimer Gemarkung gerade ein Schiff durch die Schleuse. Mit und ohne Kinder lässt es sich direkt hinter dem Schwabenheimer Hof am Ufer hinter den Bäumen herrlich rasten – wer sich traut, kann auch mal die Füße ins Wasser halten. Nach einer Pause fallen auch mit kleinen Rädchen und kurzen Beinchen die letzten Kilometer nach Ladenburg nicht mehr schwer. Dort, an der Ladenburger Neckarwiese, geht es dann auf hohe See, samt Rad auf der Fähre nach Neckarhausen. Auf der anderen Neckarseite geht es direkt am Fluss über Edingen und Wieblingen zum Wehrsteg zurück. Und überall finden sich idyllische Wiesen zum Rasten.
4. Wandern auf unbekannten Pfaden: An der Bergstraße in Neuenheim beginnt der berühmte Philosophenweg. Die Massen laufen geradeaus zum Philosophengärtchen, aber wir biegen nach ein paar Metern schon links ab auf den Schweizerweg. Der fast unberührte, wenig begangene Pfad schlängelt sich oberhalb Neuenheims entlang – mit einem spektakulären Blick bis in den Pfälzer Wald. An der ersten Weggabelung gehen wir links, dann kurz vor der Mönchbergsteige rechts in den tiefen, einsamen Wald. Da wird es schon mal steil und anstrengend – so integrieren wir in den Tagesausflug direkt unser Tagesworkout. Am Fuchsrondell angekommen, genießen wir den phänomenalen Blick von der Hütte aus. Wem es nun reicht, der läuft über den verwunschenen Brandplattenweg Richtung Odenwälder Hütte und dann über den Philosophenweg zurück. Wer erst warm geworden ist, wandert vom Fuchsrondell aus in 20 Minuten weiter auf den Heiligenberg – einfach der Wegmarkierung folgen.
5. Spazieren auf den Spuren der Amerikaner: Frische Luft schnappen und dabei der Geschichte der Stadt nachspüren – und das ohne Gedränge. Das ist möglich bei einem Spaziergang entlang der ehemaligen US-Siedlung Patrick-Henry-Village im Heidelberger Südwesten. Starten kann man im Süden Eppelheims. Da PHV im Osten an die Autobahn grenzt, gehen wir von dort westlich entlang des ehemaligen Armee-Areals. Zwischen Feldern und Zaun führt ein Weg entlang, von dem aus man wunderbar sehen kann, wie die Natur langsam die ehemalige Siedlung zurückerobert – etwa bei den Villen im Norden, die teilweise verfallen, oder beim Minigolfplatz, der mittlerweile völlig zugewuchert ist. Bis zum südlichen Ende von PHV sind es 2,5 Kilometer. Von dort lohnt sich – vor allem samstags – ein Abstecher in den nahe gelegenen Kurpfalzhof, wo man sich mit frischem Gemüse und Holzofenbrot eindecken kann.