Mehr als 40 tote Delfine an Strand in Südrussland entdeckt
Wjateschlaw Rewun, ein Bewohner der südrussischen Region Krasnodar, hat nach eigenen Angaben bei einem Spaziergang entlang der Schwarzmeerküste nahe der Stadt Anapa mehr als 40 tote Delfine entdeckt. Seiner Meinung nach könnte es sich um Große Tümmler handeln, eine seltene Delfinart, die in den flachen Gewässern des Schwarzen Meeres lebt. Die genaue Anzahl dieser Spezies ist unbekannt. Wissenschaftler schätzen, dass es davon noch etwa 5.000 Tiere im Schwarzen Meer gibt.
Am Mittwoch veröffentlichte Rewun Fotos, auf denen zu sehen ist, dass einige Tiere tiefe Wunden am Körper haben. "Das sind die Früchte deiner Taten, Mensch", betitelte er den Beitrag.
Der Fotograf erklärte, dass es zwei Gründe für den Tod der Tiere geben könnte: Die sich von Jahr zu Jahr verschlechternde Ökologie des Schwarzen Meeres und die Fischerei, die den Delfinen die Nahrung raubt. "Deshalb sind einige einfach erschöpft, hungrig oder bereits verletzt", erklärte er. Die Fischernetze seien ihm zufolge eine der Hauptursachen für das Massensterben der Delfine, da sie "auch Fische jagen, die ins Netz schwimmen, und wenn sie einmal im Netz sind, kommen sie nur sehr selten wieder heraus".
Der Umweltexperte Anatoli Bataschew bestätigte in einem Gespräch mit der Zeitung Iswestija, dass das Massensterben der Delfine auch durch die Verschmutzung des Schwarzen Meeres beeinflusst wird. Seiner Meinung nach werden derzeit durch Überschwemmungen große Mengen an Müll ins Meer gespült. Auch am Kachowka-Stausee sei es zu einer Umweltkatastrophe gekommen und viel Müll sei im Meer gelandet, erklärte er.
"Es ist wichtig zu verstehen, dass, wenn wir eine beträchtliche Anzahl von gestrandeten Delfinen in einem begrenzten Bereich des Strandes sehen, das bedeutet, dass es tatsächlich nicht nur natürliche Ursachen gibt, sondern auch vom Menschen verursachte", fügte der Experte hinzu.
Unterdessen hat die Stadtverwaltung von Anapa angekündigt, Informationen über die toten Delfine an der Schwarzmeerküste zu überprüfen, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Alexei Abramtschuk, der Leiter des Lehrstuhls für aquatische Bioressourcen und Aquakultur an der Staatlichen Kuban-Universität, sagte gegenüber RIA Nowosti, das Massensterben der Delfine könne mit den häufigen Stürmen in der Region zusammenhängen. Ihm zufolge würden jedes Jahr tote Tiere registriert, die lang anhaltende Stürme nicht überlebten, darunter Große Tümmler und andere Delfine. Ein solches Massensterben sei jedoch nicht normal.
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