Netanjahu entlässt israelischen Verteidigungsminister Galant
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat den Verteidigungsminister Joaw Galant entlassen. Er begründete dies mit "erheblichen" Meinungsverschiedenheiten der beiden Minister zum Krieg gegen die Hamas und die Hisbollah.
Der bisherige Außenminister Israel Katz soll nun das Amt des Verteidigungsministers übernehmen, während Gideon Saar nach israelischen Medienberichten Katzs Posten übernehmen soll. Saar, dem Vorsitzenden der Partei "Neue Hoffnung", waren zuletzt Ambitionen auf das Amt des Verteidigungsministers nachgesagt worden.
"Zwischen Galant und mir kam es zu ernsthaften Differenzen in Bezug auf das Management der Kampagne, die von Äußerungen und Handlungen begleitet wurden, die sowohl den Entscheidungen der Regierung als auch denen des Kabinetts widersprachen", begründete Netanjahu am Dienstag in einer Erklärung seinen Schritt.
Netanjahu zufolge ist in Kriegszeiten "völliges Vertrauen" zwischen dem Regierungschef und dem Verteidigungsminister erforderlich, in den letzten Monaten sei das Vertrauen zwischen ihm und Galant jedoch "erodiert".
"Ich habe mich wiederholt bemüht, diese Gräben zu überbrücken, aber sie sind nur noch größer geworden. Diese Probleme gelangten sogar in inakzeptabler Weise an die Öffentlichkeit und, was noch schlimmer ist, wurden unseren Feinden bekannt, die sich daran erfreuten und einen Vorteil daraus zogen", fügte der Premierminister hinzu.
Netanjahu lobte Galants Nachfolger als "Bulldozer mit ruhiger Stärke und verantwortungsbewusster Entschlossenheit" und wies darauf hin, dass Katz bereits das Finanz- und das Geheimdienstministerium geleitet hatte, bevor er seine jetzige Aufgabe übernahm.
Es ist nicht das erste Mal, dass Netanjahu und Galant aneinandergeraten: Netanjahu wollte den Verteidigungsminister bereits im März 2023 entlassen, als dieser die Justizreformen der Regierung offen kritisierte, die seiner Meinung nach die israelische Gesellschaft spalteten und das Militär bedrohten. Nach massiven Straßenprotesten machte der israelische Premierminister seine damalige Entscheidung Anfang April jedoch rückgängig.
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