Erdoğan wünscht den Terroristen in Syrien alles Gute beim Vormarsch auf Damaskus
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan unterstützt die Dschihadisten in Syrien und forderte die Islamisten auf, ihren Marsch auf Damaskus fortzusetzen, wie verschiedene Medien am Freitag berichteten.
Aufständische in Syrien, die von der Gruppe Hay'at Tahrir al-Sham, früher bekannt als Dschabhat al-Nusra, angeführt werden, starteten letzte Woche einen Überraschungsangriff von ihrem Stützpunkt in Idlib aus auf die Provinz Aleppo.
Hay'at Tahrir al-Sham (HTS), was übersetzt "Organisation zur Befreiung der Levante" bedeutet, wird von Russland, Iran, den USA und anderen Ländern als terroristische Organisation betrachtet. Trotz der offensichtlichen Unterstützung der HTS durch die Türkei stuft auch Ankara den Al-Qaida-Ableger offiziell als terroristische Vereinigung ein.
In der vergangenen Woche haben die Kämpfer die Regierungstruppen zurückgedrängt und große Teile des Territoriums in den Provinzen Aleppo und Idlib erobert und sind am Freitag in die strategisch wichtige Stadt Hama eingedrungen.
Medienberichten vom Freitag zufolge fliehen Tausende von Menschen aus der drittgrößten syrischen Stadt Homs, da die Kämpfer weiter auf dem Vormarsch sind. Homs ist nach Hama die nächste Stadt südlich auf der Straße von Aleppo nach Damaskus. Berichten zufolge hat HTS-Anführer Abu Muhammad al-Dschaulani die Einwohner von Homs gewarnt: "Eure Zeit ist gekommen."
In Bezug auf wichtige regionale Themen sagte Erdoğan am Freitag, er hoffe, dass die Dschihadisten in Syrien weiterhin ohne Probleme vorankommen werden.
"Idlib, Hama, Homs, und das Ziel ist natürlich Damaskus. Der Marsch der Opposition geht weiter", wurde der türkische Präsident vor Reportern in Istanbul zitiert. "Unser Wunsch ist es, dass dieser Marsch in Syrien ohne Unfälle oder Katastrophen weitergeht", fügte er hinzu.
Ankara habe einen Aufruf an Damaskus gerichtet, "um die Zukunft Syriens gemeinsam zu bestimmen", so Erdoğan. Man habe aber "keine positive Antwort erhalten".
Erdoğan hat zwar sein Engagement für die territoriale Integrität Syriens zum Ausdruck gebracht, aber er sagte auch, dass die "legitime Opposition" angehört werden müsse.
In dieser Woche machte der türkische Außenminister Hakan Fidan die Regierung in Damaskus für das Wiederaufflammen der Kämpfe verantwortlich und behauptete, die "miteinander verbundenen Probleme" des Landes seien seit mehr als 13 Jahren ungelöst geblieben.
Die Türkei, die an die von den Islamisten kontrollierte Provinz Idlib grenzt, hat sich gegen Militäraktionen in der syrischen Provinz ausgesprochen. Ankara hat argumentiert, dass Feindseligkeiten einen Massenexodus von Flüchtlingen über die Grenze auslösen würden, was es nicht akzeptieren wollte. Stattdessen wurde im Jahr 2020 ein wackeliger Waffenstillstand ausgehandelt – der durch die Offensive der Dschihadisten zur Makulatur geworden ist.
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