Rückkehrerprojekt "Der Weg nach Russland": Duma-Politiker Netschajew wird Aufsichtsratschef
Die gemeinnützige Organisation "Der Weg nach Hause" (ANO) kümmert sich um Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten aus den ehemaligen Republiken der Sowjetunion ausgereist sind und nun wieder in ihre historische Heimat zurückkehren möchten. Das kostenlose Angebot für die Wiederansiedlung von Landsleuten reicht von rechtlicher Unterstützung bis zu Hilfen bei allen Themen rund um den Aufenthalt wie Beschäftigungssuche oder Anpassung an das neue soziale und kulturelle Umfeld.
Nach zwei Jahren ihres Bestehens bekommt das Projekt jetzt die Unterstützung eines Duma-Politikers und Unternehmers: Alexei Netschajew, Vorsitzender der Fraktion der Partei "Neue Menschen" in der Staatsduma, wurde zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt.
Seit ihrer Gründung hat sich "Der Weg nach Hause" als wichtiges Instrument bei der Rückkehr von Landsleuten erwiesen, die sich im Ausland in schwierigen Verhältnissen befinden. Alexei Netschajew zufolge hängt seine Entscheidung, den Vorsitz des Aufsichtsrates zu übernehmen, mit der wichtigen sozialen Aufgabe der Organisation zusammen. "Unsere Landsleute sollten in die Lage versetzt werden, nach Hause zurückzukehren und ein neues Leben unter sicheren und stabilen Bedingungen zu beginnen. Wir werden uns aktiv für die Ausweitung des Programms und die Schaffung von Bedingungen für eine würdige Anpassung einsetzen", betonte er.
Der Gründer des Projekts, Anatoli Bublik, sieht die Erfahrung des neuen Aufsichtsratsvorsitzenden in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Sozialmanagement als großen Gewinn. "Mit ihm wird die Organisation zu einem wichtigen Instrument bei der Lösung der Probleme der Umsiedlung und Anpassung von Landsleuten sowie der Rückkehr von talentierten und professionellen Mitarbeitern nach Russland", betonte er. Im Gespräch mit RT DE erläuterte Bublik, weshalb er große Hoffnungen auf das Engagement des Politikers setzt.
"Es wird uns ermöglichen, Projekte an die politische Spitze des Landes heranzutragen. Seine Verbindungen, seine Erfahrung in Politik und Geschäftsleben, seine Entschlossenheit. Auch die Koordination zwischen den politischen Kräften der Gesellschaft wird besser funktionieren. Wir sprechen hier von einer besonderen Person, nicht von dem Vertreter einer Partei",
so Bublik.
Bublik, der selbst aus einer Spätaussiedler-Familie stammt und fünfzehn Jahre in Deutschland gelebt hat, kehrte vor wenigen Jahren mit seiner Frau und vier Kindern nach Russland zurück. Er nimmt sich ein Beispiel an Deutschland und Israel, die mithilfe von speziellen Repatrianten-Gesetzen die Übersiedlung von Millionen Einreisewilligen ermöglichten. Solange Russland noch kein vergleichbares Regelwerk geschaffen habe, stünden er und Dutzende weitere freiwillige Helfer seiner Organisation für Tausende Interessierte beratend zur Seite – mitunter auch in deutscher Sprache. Selbst für Russischsprachige sei es schwer, im Dokumenten-Dickicht russischer Behörden zurechtzukommen.
"7.000 erhielten bereits Beratung in deutscher Sprache", informiert uns Bublik. "Wir sind die Einzigen, die eine Struktur geschaffen haben, die es ermöglicht, dass auf insgesamt 45 Plattformen in den sozialen Medien die Fragen der Menschen beantwortet werden. Wir treten an die Stelle des Innenministeriums und aller anderen Behörden."
Für eine Organisation, die nur auf freiwilliger Basis arbeitet und keine finanziellen Zuschüsse bekommt, präsentiert er stolze Zahlen: 167.000 Landsleute und 7.570 Expats haben die Beratungsangebote in Anspruch genommen, mindestens 2.376 Familien (nur erfasste Fälle) sind mithilfe des Projekts bereits nach Russland eingereist. Die meisten Anfragen kommen aus Deutschland (36 Prozent), Kasachstan (21) und dem Baltikum (12).
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