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Декабрь
2024

"Seitdem fliegen wir nicht ans Meer": 20 Jahre nach Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean

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Vor 20 Jahren, am zweiten Weihnachtsfeiertag, ist es zu einer der verheerendsten Naturkatastrophen in der modernen Geschichte gekommen, die etwa 230.000 Menschen das Leben kostete. Die Bilder der Katastrophe, die der Tsunami angerichtet hatte, gingen um die Welt.

Am frühen Morgen des 26. Dezember 2004 löste ein Erdbeben der Stärke 9,1 auf der Richterskala im Indischen Ozean Riesenwellen aus, nahe der Küste der Provinz Aceh auf der indonesischen Insel Sumatra. Die Wellengeschwindigkeit erreichte damals bis zu 800 Kilometer pro Stunde. Die riesigen Flutwellen trafen auf die Küsten mehrerer asiatischer Länder, unter anderem Indonesien, Thailand, Sri Lanka und Indien.

Die verheerende Flut wurde durch ein gewaltiges Erdbeben verursacht, als tektonische Platten 30 Kilometer unter dem Meeresspiegel aneinander rieben.  

Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen zur Reduzierung von Katastrophenrisiken (UNDRR) erreichte der Tsunami in Aceh eine Höhe von 51 Metern und verursachte fünf Kilometer vor der Küste Überschwemmungen.

Nach Angaben der UNESCO gab es in 15 Ländern Tsunami-Todesopfer: in Indonesien (167.540), Sri Lanka (35.322), Indien (16.269), Thailand (8.212), Somalia (289), Malediven (108), Malaysia (75), Myanmar (61), Jemen (zwei), Bangladesch (zwei) und sogar in den Seychellen (zwei), Tansania (13), Kenia (eines), Madagaskar (eines) und Südafrika (zweu).

Die hohe Zahl der Opfer ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Menschen überrumpelt wurden und keine Zeit hatten, sich in Sicherheit zu bringen und einen Zufluchtsort zu finden, bevor die Riesenwellen an die Küste gebrochen waren. Damals verfügten die Länder der Region nicht über ein Warnsystem, weil bis zu 70 Prozent aller Tsunamis im Pazifik und den angrenzenden Meeren auftreten.

Nach solch einer großen Tragödie sorgten viele Staaten für Tsunami-Frühwarnsysteme. Im Jahr 2007 wurde das Tsunami-Warn- und -Schutzsystem für den Indischen Ozean eingerichtet. Ein ähnliches System ist seit 1965 im Pazifischen Ozean in Betrieb.

Mehrere internationale Medien berichten heute aus Indonesien und Thailand, wo sich die Tragödie vor 20 Jahren ereignete. Die Menschen versammeln sich, um zu beten und der Familienmitglieder und Freunde zu gedenken, die bei der Katastrophe ums Leben gekommen sind.

Indonesien ist das Land, das vom Tsunami am meisten getroffen wurde. Heute hat eine Gedenkzeremonie am Massengrab im Dorf Ulee Lheue stattgefunden, wie der Fernsehsender Sky News mitteilt. In diesem Grab sind mehr als 14.000 nicht identifizierte und nicht gemeldete Tsunami-Opfer begraben. Es ist eines von mehreren Massengräbern in Banda Aceh, der Hauptstadt von Indonesiens Provinz Aceh.

Unter den Opfern und den Überlebenden waren Tausende ausländische Touristen, die ihre Weihnachtsferien genossen haben. Zu den wie durch ein Wunder überlebenden Touristen gehört die russische Familie Schukow, die ihre Erinnerungen mit RIA Nowosti am 20. Jahrestag der Tragödie geteilt hat. Sergei und Maja Schukow reisten zusammen mit ihrer 16-jährigen Tochter Anna nach Sri Lanka. Sie buchten ein Zimmer in einem Hotel gleich an der Küste in der Hauptstadt Colombo.

Am Tag der Tragödie machten sie einen Ausflug auf dem Fluss, der tief im Inneren der Insel lag. Als der Tsunami Sri Lanka traf, flüchteten die Menschen in die Tiefe der Insel. Die Familie Schukow hatte Glück, denn sie befand sich bereits weit im Dschungel.

Die Familie erinnert sich, dass die Menschen rannten schreiend auf sie zu. Unter ihnen waren sowohl Einheimische als auch Touristen. "Was uns überraschte, war, dass hinter den fliehenden Menschen eine riesige Wasserpfütze war, obwohl wir sehr weit vom Ufer entfernt waren. Alle waren in Panik und verwirrt, niemand wusste, was wir tun sollten, also warteten wir einfach ab", erinnert sich Sergei.

Einige Stunden später schlugen die Retter vor, dass die Touristen in ihre Hotels zurückkehren und versuchen, ihre Habseligkeiten und Dokumente zu finden. Nach Sergeis Erinnerungen war ein großer Teil des Gebiets in der Nähe des Hotels überflutet, und Trümmer von Möbeln, Fernsehbildschirmen und Habseligkeiten der Touristen befanden sich im schlammigen Meerwasser.

Wie durch ein Wunder haben sie die meisten ihrer Habseligkeiten gefunden, einschließlich der Dokumente und sogar eines Tastenhandys. Sie konnten ihre Verwandten anrufen und sagen, dass sie unversehrt sind. "Seitdem fliegen wir nicht mehr an den Ozean. Diese Angst haben wir schon seit 20 Jahren", resümiert Maja.

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