Medien: Kim Jong-uns Tochter wird für Nachfolge vorbereitet
Nordkorea erwägt mögliche Nachfolger für Kim Jong-un. Wie zwei südkoreanische Beamte am Montag gegenüber dem Nachrichtenportal Yonhap erklärt haben, soll für diese Rolle die Tochter des Staatschefs, Ju-ae, vorbereitet werden. Keine bestimmte Entscheidung sei aber getroffen worden, wobei Kim seine Meinung noch ändern und eine andere Kandidatur wählen könnte.
Laut dem Yonhap-Bericht habe der südkoreanische Nachrichtendienst dem zuständigen Parlamentsausschuss mitgeteilt, dass die 11-Jährige als starke Anwärterin vorgeschlagen worden sei. Daher hätten die Behörden die Häufigkeit ihrer öffentlichen Auftritte angepasst, um die Stimmung in der Gesellschaft abzuschätzen.
Der Nachrichtendienst hat festgestellt, dass Ju-ae ihren Vater bei rund 60 Prozent seiner öffentlichen Aktivitäten während Veranstaltungen militärischer und seltener wirtschaftlicher Art begleitet hat. Nordkoreanische Medien bezeichneten sie in diesen Fällen mit dem Wort "hyangdo", das laut Yonhap bedeutet, "den Weg in einem revolutionären Kampf zu beleuchten". Üblicherweise würden damit nordkoreanische Anführer oder ihre Nachfolger bezeichnet.
Dennoch scheine es, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde, denn Kim könnte noch weitere Kandidaten in Erwägung ziehen, wie etwa seine anderen Nachkommen, berichtete Yonhap weiter.
Das Nachrichtenportal vermutet, dass der amtierende Staatschef mittlerweile an Gesundheitsproblemen leide. Für Kim, der 140 Kilos wiege, bestehe ein hohes Risiko von Herzkrankheiten, was möglicherweise auf Stress, Rauchen und Trinken zurückzuführen sei. Zudem soll er seit etwa 10 Jahren an Bluthochdruck und Diabetes leiden. Der südkoreanische Nachrichtendienst betonte in seinem Bericht, dass Kim nach alternativen Heilungsmitteln suchen könnte, weil sein Gesundheitszustand mit gewöhnlichen Medikamenten schwer zu bewältigen sei.
Ju-ae nimmt seit November 2022 regelmäßig zusammen mit ihrem Vater an Feierlichkeiten und militärischen Veranstaltungen teil. Dass sie als Nachfolge für den Führungsposten bestimmt sein könnte, berichteten südkoreanische Medien bereits im März 2024.
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