Jeden Abend fassen wir die wichtigsten Wirtschaftsnews des Tages zusammen. Heute mit Ernüchterung im Spac-Geschäft, Problemen im Schuhhandel und Störungen im Reich der Dax-Fürsten.
Am Freitag öffnen die ersten US-Großbanken ihre Bücher und geben damit Einblicke in die Einlagenflucht. Angesichts des Bankendramas könnten Kunden im ersten Quartal fast 100 Milliarden Dollar bei den Big Four abgezogen haben.
Die Inflation in den USA ist im März auf 5 Prozent gesunken. Die Kerninflationsrate, die Energiepreise nicht einbezieht, ist dagegen gestiegen. Der Dax legt daraufhin leicht zu.
Citadel-Gründer Kenneth Griffin hat Milliarden verdient mit seinem Hedgefonds. Nun spendet er der Harvard Universität 300 Millionen Dollar, die Hochschule benennt zum Dank eine Graduate School nach ihm. Das Griffin-Denkmal könnte der Elite-Uni noch auf die Füße fallen.
Das Hamburger Hafenterminal Tollerort, an dem sich der chinesische Cosco Konzern beteiligen will, ist inzwischen als kritische Infrastruktur registriert und gilt damit als besonders schützenswert. Der geplante Einstieg könnte erneut überprüft werden.
Lange wurden sie belächelt, doch jetzt feiern Autohersteller aus China auf dem Weltmarkt bemerkenswerte Erfolge. Die Exporte haben sich auf 2,5 Millionen Fahrzeuge verdreifacht, meldet der chinesische Branchenverband. Bald dürfte China die Autonationen Deutschland und Japan überholen – auch wegen des Wandels zum Elektroauto.
Schwierige Zeiten auf dem Schuhmarkt: Zwei Wochen nach der Pleite des Schuhhändlers Reno hat auch die Schuh-Handelsgruppe HR Group Insolvenz angemeldet. Im Herbst hatte sich der Hamburger Schuhhändler Görtz in ein Insolvenzverfahren in Eigenregie geflüchtet.
Angestellte der angeschlagenen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof wollen nicht auf noch mehr Gehalt verzichten. Deshalb bestreiken sie am Mittwoch etwa 30 Filialen in fünf Bundesländern. Alle Warenhäuser blieben mit einer Notbesetzung geöffnet.
Nach BMW berichtet auch der Rivale Mercedes-Benz von einem rasant steigenden Elektroautoabsatz im ersten Quartal. Insgesamt steigerte Mercedes die Verkäufe – bei besonders teuren Modellen kletterte der Absatz um fast ein Fünftel, berichtet Vertriebschefin Britta Seeger.
Es ist ein Irrtum zu glauben, ein Start-up wäre per se in allem besser, weil es jung ist und schnell und digital. So können Gründerteams von Konzernen lernen.
Ein Flop der Superlative: Bernard Arnault, der reichste Mann der Welt, scheitert mit Europas bislang größter Spac-Börsenhülle. Schlaglicht auf einen Nischenmarkt, in dem die Euphorie der Ernüchterung gewichen ist. Zu Recht?
Der Widerstand der US-Spitze war offenbar zu groß: Nach Monaten kontroverser Diskussionen bläst das Beratungsunternehmen EY seine Aufspaltung ab.
Viele Unternehmen glauben, Entlassungen seien ein effektiver Hebel, um die Kosten möglichst schnell herunterzufahren. Kurzfristig mag das stimmen. Langfristig geht die Rechnung allerdings nicht auf. Eine Analyse.
Thomas Schweppe und Natalie Hayday arbeiten für Aggressoren wie Elliott und Cerberus. Von einer Dachgeschosswohnung im Frankfurter Westend aus haben sie ihre Kapitalmarktboutique 7Square zu einem der wichtigsten Börsen-Influencer der Republik gemacht.